Sonntag, 7. Februar 2010

17. Natitingou 18. August 09

18. August 09
Hallo schon wieder,
nun möchte ich von unserem wunderbarem Ausflug in den Norden des Landes (Natitingou) erzählen. Es sind so viele Bilder in meinem Kopf und meiner Kamera und ich möchte euch gern an so viel wie möglich teilhaben lassen.
Markus, ein Freund der hier als Deckhand an Bord gearbeitet hat wohnt nun da oben mit seinen Eltern die dort eine 30 Jahre alte Missionsbasis haben. So sind 4 Freunde, Davey, Judith, Tomi und ich am Donnerstag morgen um 6 Uhr aufgebrochen auf eine 9 stündige Bus reise Richtung Norden. Der Bus, chinesischer Marke, hat in der Frontscheibe einen riesen Riss, war aber sonst ein normaler Reisebus für ca. 50 Personen. Die Klimaanlage war so aufgedreht das die Einheimischen mit Wollmütze und langen Klamotten im Bus froren und ich mit kurzen Sachen ebenso. Der Fernseher zeigte schreckliche Musikvideos und noch furchtbarere Filme, voller Gewalt und schlechtem Humor und so laut das es echt genervt hat. Auch laut ist die Hupe des Busses die anscheinend, der Lautstärke nach im Bus platziert ist und auf Knopfdruck AUSGESCHALTET wird;-). Nee echt so viel gehupe, die Motorradfahrer sind oft vor Schreck fast runter gefallen. Wir haben immer mal gestoppt um neue Passagiere auf zunehmen, Leute raus zulassen oder am Straßenrand pinkeln zu gehen und zu essen. Die Fahrt war jedoch sehr interessant, da ich nicht schlafen konnte guckte ich die langen Stunden aus dem Fenster und es wurde von Stunde zu Stunde immer schöner. Es tauchten Berge auf, Felsen wie von Gott einfach auf die Erde gewürfelt und alles so grün. Da oben ist immer noch Regenzeit, die zweite, dadurch war es leider etwas grau und hat eben, manchmal geregnet. Aber war vielleicht auch besser, so ist es nicht so heiß.
Als wir dann in Natitingou ankamen, warteten wir dann auf Markus der uns mit einem Geländewagen abholte. Die Stadt liegt in einem Tal und ist zwar bedeutend im Land aber dennoch klein. Wir fuhren aus der Stadt raus auf einen Hügel auf dem die Hütten von Markus, seinen Eltern und anderen Mitarbeitern dieser Missionsarbeit sind. Von dem Hügel kann man dann in die Stadt auf der einen Seite gucken und auf der Anderen in ein grünes Tal in der ein Fluss fließt und ein paar Felder vor den lieblichen Bergen angelegt sind. Markus führte uns rum und alle begrüßten uns freundlich, samt Hunde, Katze, Affen und Chamäleon. Es fing dann an zu Gewittern und so zogen wir uns in eine der Hütten zurück, die nach traditioneller Art mit Strohdach gebaut sind und Spielten etwas. Das Abendessen haben wir dann aus einer größeren Hütte mit offenem Dach, in ganzer Gemeinschaft zu uns genommen. Paul, einer vom Schiff macht gerade für einen Monat dort „Urlaub“ und Arbeiten mit.
Ich habe mit mit den anderen beiden Jungs eine Hütte geteilt und wir haben gemeinsam den Fröschen im Busch zugehört wie sie wie Wahnsinnig und sehr laut um die wette quarken.
Der Freitag wurde mit einer Andacht und Lobpreis begonnen in der so genannten Konferenz- Hütte, die eigentlich nur ein Dach ist so das man genau genommen im Freiem sitzt. Da kommt mal die Katze zwischendurch auf meinen Schoss, der Hund möchte auch dabei sein und im Hintergrund kann ich den kleinen Affen beobachten wie er um die Küche schleicht. Sie haben da oben auf dem Hügel fließendes Wasser durch eine Pumpe im Tal in einem Brunnen, so dass ich eine erfrischende, kalte Dusche nach einer stickigen Nacht nehmen konnte.
Uns wurde dann die Arbeit vorgestellt und ich möchte auch gerne jetzt davon berichten da es sehr beeindruckend ist. Vor 30 Jahren hat ein Ehepaar angefangen mit einem Zelt und einem Stück gekauftem Land auf dem Hügel und nach und nach mehr dazu kaufen können und sogar Teile umsonst, so das nun fast das ganze Tal auf der anderen Seite der Stadt ihnen gehört und sie so sichergehen das keiner dort baut und die ruhe zerstört. Ein teil der Arbeit besteht in der praktischen Ausbildung Einheimischer in einer Werkstatt unten im Ort. Sie lernen Energie effizient zu nutzen, Maschinen und Geräte zu bauen die ihre Arbeit erleichtern und Solarenergie durch Gebogene Spiegel zum Kochen zu benutzen, die Sonne schafft es so in 20 Minuten 1 Liter Wasser zum kochen zu bringen, an ihrem Haus haben sie natürlich auch so´n Teil stehen, dass die Sonnenstrahlen auf ein Loch in der Hauswand leitet in dem von innen in der Küche ein großer Topf steht. Am Morgen wird der Spiegel ausgerichtet und bewegt sich dann durch ein Pendel und Gewichte automatisch mit der Sonne so dass man den Tag über heißes Wasser aus dem Topf in der Küche bekommt.
Der andere Teil der Arbeit besteht darin zu Missionieren, zu lehren und so das Evangelium von Jesus Christus zu verbreiten. Sie haben die lokalen Sprachen gelernt, arbeiten mit dem Chef der Stadt und den lokalen Kirchen. Treffen sich mit den Muslimen in der Stadt und gehen in die umliegenden Dörfer um Kontakte zu knüpfen. Sie haben immer noch und immer wieder Probleme mit anderen Religionen und bitten um Gebet und Unterstützung. http://www.liweitari.org/
Wir haben dann geholfen ein Auto aus dem Schlamm zu ziehen, von einer Mitarbeiterin die den Berg nicht hoch kam. Nach dem Mittagessen sind wir aufgebrochen um zu einem Wasserfall zu Fahren. Es war so schön. Wir mussten durch das Gestrüpp und über den Fluss und dann zum Wasserfall kraxeln und sind dann hinter dem Wasser hoch geklettert und runter gesprungen, was für ein Spaß. Nicht so Spaßig war das die kleine Judith beim überqueren des Flusses ausgerutscht ist und kurz Richtung Wasserfall gezogen wurde. Ist Gott sei dank nichts passiert außer das ihre Kamera baden gegangen ist. Auf dem Rückweg mussten wir dann einen riesen Umweg machen da ein LKW stecken geblieben ist, die afrikanische Realität, keiner konnte sich erklären was der eigentlich da wollte. Die Sonne ging unter und es ergab ein tolles Licht mit Gewitterwolken, Regenbogen und den Warmen Farben von Blumen und Hauswand.
Am Samstag sind wir dann Mit dem Auto noch weiter Richtung Norden und Togo gefahren, immer weiter in die Berge, in Dörfer und kleine Städte, wurden von einem Mann durch seine traditionelle Hütte geführt, haben einen riesigen Affenbrotbaum gesehen und sind immer weiter, oben auf dem Dach des Autos auf roten Straßen einfach rum gefahren und hatten sehr viel Spaß. Wir haben auch eine Frau die uns vom Straßenrand bat sie mit zu nehmen, zu ihrem Dorf gebracht, haha sie hat ihren Bekannten zugewunken und die haben erstaunt geguckt, sie unten in einem fast leerem Auto und 4 Yovos oben auf dem Dach die Fröhlich singen und ihrer Hände in die Höhe werfen.
Am Abend haben wir uns auf dem Flachdach versammelt und den klaren Sternenhimmel bestaunt. Es war der letzte Abend für Tomi und Judith da sie Sonntag Nacht nach Hause fliegen und dieses Wochenende war denke ich ein toller Abschluss.
Da gerade Picasa hier nicht funktioniert habe ich Bilder nur bei Facebook hochladen können, hier der Link zum Album: http://www.facebook.com/album.php?aid=26297&id=1552317471&l=716f20f9a8

Bin seit dieser Nacht irgendwie krank und arbeite erst mal nicht.
Vielen Dank für euer Interesse, Gotts Segen.
Der Michel

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen