hallo aus cotonou,
heute berichte ich einfach mal wieder von ein paar sachen:
der markt
es ist der größte markt westafrikas, er ist wie ein riesiges blechhüttendorf mit kleinen gassen und überdachten wegen wo sich lieferanten, kunden, bettler, kinder und dreck fortbewegen.
Man hat eigentlich gar keine zeit sich etwas in ruhe anzugucken da von hinten schon wieder jemand drengelt und einfach nicht an dir vorbei kommt. Es wird, wie ich schon einmal geschrieben habe, einfach alles verkauft. Schöne farbenfrohe früchte und gut riechende gewürze. Stinkender fisch aber auch frische fleischwaren. Und dann lebende tiere. Als ich das gesehen habe musste ich an die ganzen tierschutzskandale in europa denken. Lebendige hühner sind wie ein bündel banannen aneinander gebunden und liegen hächelnd am boden, vorbeilaufende leute treten manchmal auf ihre flügel oder andere körperteile. Andere hühner in käfigen wurde der schnabel gestutzt so dass nur noch die zunge herausguckt, ich denke mir das wird gemacht damit sie sich nicht gegenseitig anhacken. Dann in anderen kefigen kann man schildkröten kaufen, einige davon sind allerdings schon vertroknet und tot. Daneben sind kleine kätzchen und welpenhunde die wahrscheinlich ausschließlich zum opfern bei wuduubräuchen benutzt werden da ich hier noch kein haustier gesehen habe außer bei bab´s dock und im kleinem dorf frei streunende hunde.
Ich war ganz froh wieder raus aus diesem trubel zu sein, es ist gut das mal gesehen zu haben aber zurück auf diesen markt möchte ich nicht unbedinngt. Einige bettler und verkrüppelte haben wir angesprochen doch zum schiff zu kommen um sich untersuchen zu lassen. Manchmal bekommen wir die antwort das sie einfach nur geld wollen und das alles ist was sie brauchen, andere wissen gar nicht wie man zum hafen kommt oder wo er ist, in der hoffnung das sie sich ein taxi nehmen geben wir ihnen dann ein paar münzen.
Wir haben etwa 5 minuten vom schiff das hospitality center eröffnet, indem patienten vor und nach einer op untergebracht werden da es auf dem schiff einfach zu eng wird.
Am abend sind wir dann auf dem deck 8 in den pool gegangen. Das hat echt spaß gemacht
lokale kirche
am sonntag bin ich dann das erste mal in eine lokale gemeinde /kirche gegangen. Einer vom schiff hat dort gepredigt also sind wir mit drei mercy-cars dort hingefahren. Auf dem hinweg sind wir mit einem lkw zusammengerasselt, was aber weniger schlimm war. Die kirche ist ein rohbau mit blechdach. Das mikrofon ist mit einem lautsprecher an der außenwand verbunden so dass der lobpreis und die predigt über die ganze nachbarschaft erschallt. Gepredigt wurde in französisch, übersetzt in englisch und fon. Lobpreisinstrumente sind ausschließlich trommeln und rasseln und der eigene körper ;-) wie die hier tanzen ist der hammer! Zur kollekte wird in einer reihe nach vorne getanzt und während des lobpreises tanzen einige frauen wie hühner im saal. Was mich sehr begeistert hat ist das am ende noch einmal geld gesammelt wurde für eine familie aus der gemeinde die gerade knapp bei kasse ist, so stehen sie in der kirche zusammen und teilen ihr leid und geld und preisen den herrn mit großen gesten und lautsprechern vor den augen und ohren der unter anderem muslimischen nachbarschaft. John, der prediger vom schiff bat mich ein bisschen zu filmen und so wurde ich mal wieder in medien inegriert was mir jedes mal viel spaß macht und anderen gefällt meine arbeit und die fotos die ich mache. Um von der kirche weg zu kommen mussten wir erst mal ein auto aus dem sand schieben da es geregnet hat und der fahrer am anfang die reder durchdrehen lassen hat, hat es ziemlich tief dringesteckt.
Hier auf dem schiff ist eine kamera frau die auch schon in liberia immer gefilmt hat und nun eine reportage vertiggestellt hat über die arbeit von mercy-ships. Es war einfach genial die leute sprechen zu sehen, liberia, das land meines bruders zu sehen und die leidenschaft und musik in diesm film, alle waren begeistert. Leider kann es nicht veröffentlicht werden bis ein tv- sender es ausstrahlt, denn dafür wurde es gemacht, um mercy-ships bekannter zu machen, so dass noch mehr hilfe kommt.
Eines morgens bin ich aufgewacht und hatte das gefül dass ich mich bewegen soll damit mich gott steuern kann.
Ich bin also zu meinem boss alison gegangen und bat sie um ein paar minuten und wir setzten uns ins besprechungszimmer.
Ich sagte ihr das sie ja weiß das ich ein pfleger bin und dass ich die arbeit im steri nicht hasse und wir viel spass dort haben. Wenn ich aber höre das pflegekräfte in unterschiedlichen bereichen gesucht werden fühle ich dass ich gerne mehr machen würde, mehr in meinem beruf. Sie hörte sich alles an und sagte das sie das verstehe. Dann sagte ich ihr das ich überlege meinen eisatz zu verlängern und mit dem schiff im dezember nach europa zurück zu kehren. Dann sagte sie das das vielleicht perfekt sei für eines der augen op´s und ich solle mich hr erkundigen und sie spricht das im leiterteam an. Am nächten tag bin ich zum hr ofice gegangen und habe gefragt und erklärt worum es geht, die frau hat geguckt ob platz für mich in einer kabine währe und es würde passen, also gab sie mir die papiere für meinen chef und mich mit um sie auszufüllen und mein alison tat es auch gleich, das eye team und der hospitel manager waren alle damit einverstanden. So bleibe ich erst mal länger und warte auf die erst beste möglichkeit als nurse zu arbeiten da erst mal eine ablöse für mich gefunden werden muss, sonst wäre es wieder unausgewohgen. Ich bete dass gott einen weg in richtung pflege bereitet. Mittwoch morgen habe ich den hospital manager im dining room getroffen (er macht immer mittwochs pfannkuchen für alle) und ihn gefragt was er denn von der idee halte das ich wechseln könnte? Er sagte das es für alle und für mich persönlich sicherlich ein segen sein wird und er es sehr gut findet.
ich habe heute bis kurz nach 23uhr gearbeitet es war eine lange op an einem 7 jährigen mädchen. Ich hatte die gelegenheit mal in den op zu gucken und war fastziniert! Das mädchen hatte ein gesichtstumor am linken unterkiefer, dieser musste ihr entfehrt werden. Das problem ist nur wenn man eine metallplatte als ersatz einsätzt, das diese nicht mit der anderen seite mitwächst. Also entnahmen die chirurgen eine rippe und pflanzten sie als kieferersatz ein, diese wächst dann mit.
Ich war dann auf der krankenstation, die haben jeden sonntag gottesdienst auf einer anderen station und ich war noch nie da. Es war sowas von afrikanisch schön. Die patienten aus den anderen stationen sind mit in den raum gekommen und die ganzen kinder und älteren patienten mit narben, wunden, drainagen und kathetern loben den herrn indem sie singen, klatschen und tanzen. Es war so wenig platz das mich eine patientin eingeladen hat auf ihrem bett zu sitzen, so saß ich also zwischen den, aus vollem hals singenden afrikanischen mama´s und wir erhoben gemeinsam unsere gesänge zum himmel und dankten jesus für alles was er hier tut. Auch sind immer mal ein paar oparierte kinder auf deck 7 um etwas rauszukommen und dort wird dann auch gesungen und etrommelt. Lustig sind dann die fischer bote die vorbeifahren und die fischer fangen an im Rhythmus zu tanzen und zu klatschen!
Das wetter hier wird schöner doch fängt es immer mal an zu regnen, die regensaison steht kutz bevor, jedoch sehe ich hier endlich blauen himmel anstatt immer nur nebeligen sandsturm aus richtung sahara.
Ich möchte keinen meiner spender und unterstützer drengen mich länger als eigendlich geplant zu unterstützen und sich dadurch in schwierigkeiten oder sonstiges zu stürzen. Ich glaube dass wenn es gottes wille ist das ich hier noch länger bleibe er das geld dafür geben wird.
Vielen dank an alle und liebe grüße
der michel
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