Sonntag, 7. Februar 2010

08. auftrag

hallo meine lieben und treuen leser (falls ich irgend jemand aus meiner rundbrief-adressengruppe rausnehmen soll sagt es bitte), heute möchte ich euch von meinem wochenende berichten.
am samstag bin ich mit Sebastian, meinem roommate einentagesarbeiter, der hier als security arbeitet, besuchen gefahren.
Er hat uns mit seinem sohn am schiffabgeholt und wir haben dann gemeinsam unsere reise zu seinem dorfangetreten. Der grund dafür ist das der mann sich sorgen um diezukunft seines 16 jährigens sohnes macht da er so unmotiviertist in die schule zu gehen und in die kirche.
Wir sind vom hafen mit motoradtaxis zumhauptmarkt gefahren. Bis wir aber erst mal den preis ausgehandelthaben hat es etwa 20 minuten gedauert da die fahrer sofort mehrverlangen wenn weiße dabei sind. Naja dann sind wir am marktangekommen, übrigens der größte markt west-afrikas!
Dort ging es dann wieder los mit demverhandeln über den zielort und den preis bis wir dann endlicheinen taxifahrer gefunden haben und einsteigen konnten. Falls ihrjetzt denkt das die dann gleich losfahren liegt ihr falsch. Es wirdhier keine leerfahrt gemacht und das heißt es müssen mehrleute ins auto als sitzplätze vorhanden sind und dazu noch dieeingekauften sachen der leute. Also warteten wir und die straßeneben uns wurde für mich zu einem schaufenster, bloß dasich nicht gehen musste sondern das die wahre an mir vorbeigetragenwurde und mir präsentiert wurde. Von essen und trinken übertiere bis hin zu teppichen und kissen, einfach alles.
Als dann das auto richtig voll war,aber richtig voll! ging es, fühlbar ohne stoßdämpferlos. Die sitze fühlten sich an wie eine kerze und es roch nachpflanzlichem bratfett. Rücksicht auf fußgänger undmotorräder wird nicht genommen.
Dann habe ich erst mal gesehen in wasfür einer grossen stadt ich hier lebe, sie ist risig! Es hatwirklich lange gedauert bis ich raus war und als ich raus war, war esauch vorbei mit straße, nur noch sandpiste und slalom fahren umnicht aufzusetzen und hängen zu bleiben.
Wir sind an der größtenuniversität benins vorbeigefahren und am sos kinderdorf undkamen immer weiter ins landesinnere hinein das was man vielleichtbusch nennen würde. Alle kinder die mich im auto sitzen sahenfingen an yovo zu schreien und hinter uns her zu rennen, der sohn vomtagesarbeiter verdrehte immer nur die augen und lächelte michan, ich denke manche afrikaner haben etwas mitleit mit weißen.
Die kinder hier auf den straßenspielen nicht mit elektrosachen oder sonstigem, wie ich es ausdeutschland kenne, sondern mit blättern die von bäumengefallen sind und mir kam es so vor als hätten sie wirklich spaßdabei! ich wünschte in momenten wie diesen meine augen währen kameras, um es mit euch zu teilen und erinnerungen für immer zu speichern.
Als wir dann in dem dorf angekommensind mussten wir dann wieder ein motorat bezahlen um in die näheseines hauses zu kommen... es wurde immer schöner. Grün undbund, die erde rot, knallrot. Überall palmen und die temperatur (ca. 34°C)war mehr erträglich als gewohnt da hier die luft nicht sodrückt. Wir sind kleine trampelwege ins gebüsch gegangen umzu seinem grundstück zu kommen, dort wartete schon seineschwiedermutter und hühner. Er schickte seinen sohn lossoftdrinks zu kaufen und wir bekamen als gäste die hohen stühleso dass alle anderen niedriger als wir saßen. Es war einfach toll:roter sand/erde an meinen füßen, kleine kinder auf einer matteruhig spielend, hühner suchen sich ein paar reste, der wind wehtüber mir durch die palmenzweige und alle freuen sich das wir dasind. Das beste jedoch fand ich, die ruhe. Keine hupenden mopets,keine schreienden verkäufer, keine schiffe und keingeneratorbrummen unter mir, einfach nur friede und ruhe.
Schade war leider das der sohn nurfranzösisch versteht und ich es nicht sprechen kann. Also musstesebastian sich alleine mit ihm unterhalten und der vater führtemich übers grundstück und durchs dorf und wir unterhieltenuns, lachten , staunten, und beteten miteinander. Ein fantastischermann! er arbeitete jedes mal mit mercy- ships wenn sie in benin waren und ist auch sonst seemann gewesen, so hat er auch mal ne kurze zeit in deutschland gelebt und seine kinder haben namen wie hans- peter! (in diesem zuge besondere grüße an die mtv faustballgruppe).
am sonntag dann hatte paul, einer deranästesisten, geburtstag und er fragte mich schon vorher ob ichnicht mitkomen will zu bab s dock. Ich dachte mir ja klar warumnicht.
Wir sind dann ne halbe stunde am strandmit einem unserer land-rover in richtung westen gefahren und sinddann abgebogen und an ein haus gekommen.
Ich war wieder in afrika, im busch.Dort startete eine art kanalsystem auf dem uns ein motorbot mitnahmund uns schließlich durch gestrüpp auf eine riesige lagune, wieein see, bloß salzwasser brachte. keiner wusste wirklich wa uns erwartet. Diesen see überquerten wirund sahen schon in der ferne ein dock mit kanus und einem segelbot.Als wir dort ausstiegen fühlte ich mich wie in einem film: thebeach. Wir gingen in ein kleines paradies. Eine art restaurant, barmit strand, kleine inseln, palmen und dazwischen hängematten zumentspannen. Wir konnten dort volleyball im hüfttiefen wasserspielen, essen und trinken, entspannen, kanufahren und genießen.Es war wieder richtig ruhig bis auf das der esel und der affe immermal laute gegeben haben, der hund war aber ruhig und die ganzenbunten eidechsen geben keine laute. Überall blumen und die möbelaus massiv-dunkelholz. unter einer palme saß ein einheimischer und spielte leise auf seiner flöte schöne melodieen. es war etwas für die seele, mal rauskommen aus alltag, arbeit und lärm. und das alles für umgerechnet etwa 12 euro.
was gibt es noch zu erzälen?
immer mal wieder kommen botschafter mit ihrer familie von, auf dem schiff vertretenen nationen aufs schiff um sich mit ihren landsmännern zusammen zu setzen und rumführen zu lassen. der deutsche botschafter will auch noch kommen.
ich komme sehr gut mit meinen kabinen mesnschen zu recht und wir haben oft viel spaß und machen musik oder sonstige späße, so das ich am nächsten morgen von der nachbarkabine angesprochen werde ob wir jetzt jeden abend eine party feiern würden. der zahnarzt aus norwegen fährt am freitag leider schon wieder, er hat oft und auch grade jetzt einfach die gitarre genommen und losgelegt zu zupfen.
auch mit vielen anderen leuten hier auf dem schiff habe ich mitlerweile guten kontakt und manchmal ergeben sich tiefe gespräche über glauben und andere dinge, jeder erzählt von seinen erfahrunge in einem kleinem kreis, dies ist sehr erbauend und schenkt motivation für lange zeit.
einen morgen komme ich aus demspeisesaal und sehe eine frau die den einsatz in benin vorbereitete.Sie schaute verträumt aus dem fenster in richtung dock. ich habe mich neben sie gestellt ohne ein wort zu sagen und habe auch einfach hinausgeschaut. das erste was mir aufgefallen ist, ist der schöne sonnenaufgang über dem meer, dann aber gucke ich runter und sehe all die patienten die auf einlass auf das schiff warten, sie kommen schon manchmal mitten in der nacht und schlafen auf dem weg. dies sind patienten die nicht zum screening gekommen sind oder nicht konnten, also personen die noch nicht in unseren arbeitsplan integriert sind und noch ggf. hinzugefügt werden müssen. ohne dass sie mich anguckt sagtesie: wenn ich da raus gucke weiß ich wieder warum wir hiersind, all diese menschen die hilfe brauchen.... dann war wieder ruhe und wir standen für etwa 2 minuten einfach nur da.
es haben hier auch die so genannten mercy- ministrys begonnen. das sind die projekte die nicht auf dem schiff stattfinden sondern an anderen orten. leute gehen in lokale krankenhäuser,zeigen den jesus film, gehen in gefängnisse, zu kinderheimen, auf die straße und in kirchen um die liebe jesu weiter zu geben wie er es uns aufgetragen hat.
Luk 4:18  "Der Geist des Herrn ruht auf mir, weil er mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Armen gute Botschaft zu bringen, den Gefangenen ihre Freilassung zu verkünden, den Blinden zu sagen, dass sie sehend werden, den Unterdrückten die Freiheit zu bringen
Luk 4:19  und ein Jahr der Gnade des Herrn auszurufen."
vielen dank für eure aufmerksamkeit, lasst mal von euch höhren!
liebe grüße,
michel

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