Sonntag, 7. Februar 2010

05. screening day 19.02.09

Screening day
gestern, nach langer vorbereitung war es endlich so weit. Screening day. davon möchte ich euch heute berichten:
Einen tag davor waren alle aufgeregt wie vor einer geburtstagsfeier oder einer hochzeit.
dann ging es nach plan los zum 10 minuten entfernten stadion, jeder name wurde auf einer liste einer zeit und einem auto zugeteilt und so pendelten die weißen mercy- ships autos hin und her bis schließlich alle bereit waren. Es schien so wie in dem film, wir waren helden, wo die soldaten auf ihren hubschrauber warten der sie zum einsatz bringt, bloß das wir statt krieg liebe bringen, doch aufgeregt waren alle, was wird uns erwarten?
Schon am tag zuvor wartetetn patienten um rechtzeitig da zu sein. Die sonne schien in afrikanischer pracht und insgesamt standen ca. 4000 menschen, inklusive kindern in einer reihe und warteten auf eine untersuchung. Alles war gut organisiert so dass es eine erste station gab, die so genannte pre- screening station, in der medizienisch ausgebildete leute grob sich die menschen anguckten um einschätzen zu können ob eine behandlung überhaubt in frage kommt. 
Wenn die pre screener entschieden das den patienten geholfen werden könnte, wurden sie zu weiteren stationen eskortiert um auf dem weg nicht verloren zu gehen.
viele mussten leider weg geschickt werden und gleich neben der pre- screening station gab es ein gebetszelt in dem es den menschen noch mal erklärt wurde warum sie nicht behandelt werden können und für sie gebetet wurde. es war so traurig und ich habe immer mal geholfen lame menschen an die straße zurück zu tragen um sie dort in ein taxi zu setzen.
Die patienten die in das stadion gelassen wurden mussten dann zu untersuchungen, vor-sprechen mit ärzten und haben dann eine karte bekommen wenn eine operation möglich ist. Mit dieser karte konnten sie dann zur blutabname und pre- medikation gehen.
Wenn die ärzte entschieden das sie den patienten nicht helfen können gab es wiederum ein zweites gebetszelt.
Immer mal wieder sind menschen kollabiert wegen der hitze und der langen wartezeit und so war es mein job wasser zu verteilen. Wir waren ein großes serving team das dies tat, verteilt über das ganze gelände. Ich war mit ein paar anderen, die meisten krankenschwestern und mein neuer kabinen- nachbar cess aus den usa, ebenfalls nurse, außerhalb und im bereich des eingangs stationiert und kam somit in kontakt mit fast allen patienten. es war eine harte arbeit die großen wasserkanister rumzutragen und immer wieder aufzufüllen.
Ein so großes leid habe ich noch nie gesehen, verformungen, verkrüppelungen, blindheit, und so weiter.
Bilder machen war nicht erlaubt, es ist fast unbeschreiblich.
Ich habe etwa 4 liter getrunken und bin bis zum abend nicht einmal auf die toilette gegangen so viel habe ich geschwitzt. Ich sage das nur um eine vorstellung zu bekommen wie es den kinden oder allgemein den kranken gehen muss.
Wir konnten an einem tag nicht alle wartenden untersuchen somit schoben wir den freitag auch noch ein und machten alles noch mal. am freitag waren allerdings nicht so viele da, ich war jedoch sehr müde vom donnerstag.
Don stephens ist auch extra gekommen, er ist einer der mitbegründer von ywam und mercy- ships und sprach am abend vor der crew und betonte das er noch nie ein so tolles screening erlebt hat. Und das war es, es war toll. Es war einfach nur dienen, lieben, geben und beten. Es war gut organisiert und selbst wenn die menschen von unseren chirurgen nicht behandelt werden können und weg geschickt wurden, gingen sie nicht unberührt. Am abend war ich so kaputt aber ich weiß was ich gethan habe.
für die ganze crew war es ein gutes und zusammenschweißendes erlebniss voller emotionen und eindrücke.
das wars erst mal wieder. mir persönlich geht es gut. ich bin oft müde und muss darauf achten auch mal eine ruhige zeit nehme um zu entspannen und zu beten.
ich danke all meinen unterstützern, eure spenden und eure gebete sind die basis meines aufenthalts und ohne euch könnte ich diesen menschen keine hilfe sein. durch euch bokommen ausgestoßene, übelriechende menschen und kleine verkrüppelte kinder ein freundliches lächeln, wasser und eine berührung. und eine aus 35 nationen bestehende crew, hat einen belastbaren und arbeitsfreudigen deutschen jungen kollegen zur seite ;-)
gott segne euch dafür.

liebe grüße aus kabine 3428
euer michel

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