Sonntag, 7. Februar 2010

01. angekommen 28 jan 09

hallo alle zusammen, ich bin gut auf teneriffa angekommen.
ich sitze nun auf deck 8 der africa mercy zwischen kontainern und land-rover die ein liberianisches kennzeichen haben, auf zwei plastikstühlen und hinter mir rauscht der schornstein. Nich gerade romantisch, jedoch sitze ich hier nur in dünner windjacke da es so mild ist . Ich schaue vor mir auf eine hell erleuchtete havenstadt teneriffas und nur dann bemerke ich das das schiff sich auf dem wasser bewegt. Vor mir läuft eine riesige autofähre aus und deren wällen sind auf der africa mercy nicht spürbar. Sie ist so groß, meine beine tuen mir weh vom vielem rumlaufen und angucken. Es ist viel neues! Neue sprache, neues land, neues zu hause, neue arbeit und neues zimmer.
Ich bin auf einer 6 mann kabine wobei erst 4 betten belegt sind. Bis jetzt bin ich mit einem südkoreaner und 2 schweizern in einer kabine, wir haben ein eigenes kleines bad mit dusche, das wasser riecht zwar nach schwimmbad, dafür kann ich mir in der küche jederzeit wasser, tee, saft und kaffee holen. Die kabine ist direkt an der schiffsklinik auf deck 3, nicht weit von ihr ist ein fitnessreum der tag und nacht benutzt werden kann.
Es gibt so viele rückzugsmöglichkeiten aber auch bereiche wo man menschen treffen kann.
Ich war etwas überfordert, da als ich ankam gerade eine feuerübung losging, ich habe mich ziemlich verloren gefühlt, obwohl hier so viele nette leute sind, auch einige deutsche.
Am flughafen habe ich gleich eine engländerin getroffen die schon das 5. mal einen einsatz als op-schwester hier macht, dabei ist sie schon in rente.
Es gibt noch viel das ich kennen lernen muss und auch viel arbeit.die ganze krankenstation sieht aus wie ein lagerraum und muss bis zu unserem einsatz in benin gereinigt werden. Bis diese arbeit losgeht werde ich kurzfristig für allerlei arbeit eingeteilt, 2 bereichschefs teilen mich, mal putze ich irgendwas und mal räume ich irgendwelche kisten um und weg. auch war ich dabei als wir mit 3 truks zum lokalem krankenhaus gefahren sind und medizinische spenden abgeholt haben.
Ich habe eine liste mit terminen bekommen unter anderem sicherheitseinweisungen, tee trinken mit den seelsorgern treffen mit dem kaptan und versammlung aller op-mitarbeiter. Das alles muss ich erst mal verdauen und auch realisieren. Doch je mehr ich tief denke und nicht nur die umstände sehe, desto mehr freue ich mich hier zu sein.

es ist einfach so viel zu berichten das ich es lieber lasse, falls ihr spezielle fragen habt dann antworte ich gerne darauf.
hier werde ich immer mal fotos hochladen:

http://picasaweb.google.com/micpelzer/Afrika?authkey=3rq-Cyqc1Hk&feat=directlink

ich möchte mich bei allen meinen unterstützern bedanken, durch euch ist dieser einsatz möglich.
bitte beginnt nun mit den überweisungen.

ende der woche sind wir bereit abzulegen, es müssen noch einige sachen repariert werden und alle sind schon ganz aufgeregt.

liebe grüße aus santa cruz de teneriffe

michel

ps. weitere berichte folgen.

02. auf dem weg 31.01.09

31.01.09
Hallo ihr lieben
heute endlich haben wir nach langem warten ablegen können um unsere reise zu beginnen.
Die letzten tage hat die ganze crew damit verbracht das schiff seetauglich zu machen. Alles wurde festgegurtet und beladen. Auch musste noch ein mann vom tüv kommen um die fahrt zu genemigen und er war so begeistert von der hohen quallität der crew und der motivation trotz ehrenamtlicher arbeit das er nun auch ein unterstützer von mercy- ships ist!
Wir wurden alle herzlich von den spanischen mercy- ships mitarbeitern verabschiedet und ein alter mann spielte auf einer silbernen tromphete lobpreislieder. Bevor wir uns vom dock lösten sparch der kapitän ein gebet über die lautsprecher, dieses schallte über den ganzen haven. Wir alle hielten still und beteten mit ihm für eine sichere überfahrt und einen erfolgreichen einsatz in benin.

Nun fahren wir nach süden und langsam verschwindet teneriffa am horizont, immer wieder mal taucht eine gruppe delphine auf und alle stürmen zu den fenstern um sie zu bestaunen.

Ich komme langsam an, lerne leute besser kennen und versuche mein englisch zu trainieren in dem ich viel mit ihnen rede!
Jeder hier freut sich über den anderen das er da ist, da alle wissen das es viel zu tun gibt.
Am freitag lag die aida bella hinter uns am dock und wirkte wie ein hochhaus, die africa mercy dagegen wie eine kleine kiste die auf dem wasser schwankt, jedoch es ist so ein schönes schiff und es ist auch wirglich viel platz. Wir haben hier zwar kein teater wie auf der aida aber trotzdem genug raum um auch mal allein zu sein.
ihr findet immer mal neue bilder auf meinem picasa album, auch mit beschreibungen darunter, so das ihr den zusammenhang kennt. natürlich könnt ihr auch komentare hinterlassen oder fragen stellen. hier noch ein mal der link:
http://picasaweb.google.com/micpelzer/Afrika?authkey=3rq-Cyqc1Hk&feat=directlink

bitte betet für eine sichere überfahrt, ohne sturm, ohne piraten und ohne seekrankheit.

liebe grüße und bis bald
michel

Rom 8:28  Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind.

03. benin 10 feb. 09

heute sind wir endlich nach 10 tagen auf see in benin angekommen.
Wir haben prächtige sonnenuntergänge und aufgänge gesehen, einen klimawandel gemacht, zeit übersprungen, gearbeitet und geruht. Wir haben brennende sonne erlebt und warmen regen genoßen und am horizont das wetterleuchten bestaunt.
Abens oft zusammengesessen und spiele gespielt, gottesdienste gefeiert und wurden über benin unterrichtet.
Es gab bis auf waale, delphine, schildkröten, andere schiffe und ein paar umgekippte gegenstände durch schweren seegang keine zwischenfälle.
Gestern dann war die küste benins in sicht und wir passieren einige kleine fischerboote die uns fröhlich zuwinken und ein helikopter des lokalen fehrnseens umkreist und überfliegt mehrmals unser schiff. Im hafen sind angeblich hunderte menschen aus umliegenden kirchen die uns mit einer zeremonie empfangen wollen. Ich konnte schon die hellen strände erkennen als wir plötzlich eine kurve fahren und zum stehen kommen.
Der kapitän meldet sich über die lautsprecher und erklärt das einer der hauptmotoren ausgefallen ist und wir ohne ihn nicht sicher in an das dock steuern können, es ist wohl ein elektrisches problem. Es ist nicht das erste mal das es einem schiff von mercy- ships so ergeht als es in den hafen von cotonou einlaufen will, nein es ist das dritte mal.
Benin ist, wie ihr wissen müsst, eines der hauptländer in dem wudoo- tradizionell praktiziert wird und es somit eindeutig ist warum es gerade einem mercy- ship erneut kurz vor dem einlaufen so ergeht.
Der kapitän entschied den anker auszuwerfen um den ingeniueren eine bessere plattform zum arbeiten zu ermöglichen und rief zum gemeinsamen gebet auf.
wir haben uns dann abens und morgens versammelt, lobpreis gemacht und gebetet und konnten dann heute um 8:30 uhr innerhalb von 20 minuten andocken, da das problem behoben war.
ja, beten hilft und jesus ist sieger!
wir wurden anders als sonst gewohnt von einer kleinen gruppe singender menschen empfangen und als erster verließ ein crew-mitglied der aus benin stammt mit seiner nationalflagge das schiff und wurde in die arme der wartenden genommen.
vom warten an der reeling habe ich einen deftigen sonnenbrand bekommen, ja es ist hier sehr heiß! der hafen ist einer der haupt- handels wege dieser region und desshalb sehr "lebendig", gleich hinter uns ist der fischerhafen aus dem ständig kleine motot-betribene boote auslaufen und wieder kommen. der strand ist in sichtweite aber auch ein großes, ja wie ein gettho, blechhütten und dahinter palmen und andere hohe gebäude die wie wolkenkrazer ausshehen.
ich mache viele fotos von denen ich immer mal wieder einige hochlade damit ihr sie auch sehen könnt
http://picasaweb.google.com/micpelzer/Afrika?authkey=3rq-Cyqc1Hk&feat=directlink
im internet cafee kann ich bilder auf den schiffscomputer laden um sie mit dem rest der crew zu teilen und meine bilder sind sehr beliebt!
heute gleich wurde ein team ausgesendet um im norden des landes ein screening durchzuführen, nächste woche wird dann das main-screening in cotonou stattfinden an dem ich auch mitarbeiten muss. beim screening werden tausende menschen mit leiden erwartet die dann untersucht werden und nach möglichkeit einen op-termin bekommen. falls man ihnen nicht helfen kann werden sie in spezielles zelt gebracht um es ihnen in ruhe zu erklären und dann für sie zu beten, das was wir nicht können ist bei gott nicht unmöglich.
ich habe bis jetzt im hospital- supply und im speisesaal gearbeitet und werde nun in den nächsten tagen im steri-raum eingearbeitet. 2 meiner kollegen habe ich schon kennengelernt, eine aus serria- leone und eine aus den usa mit russischer abstammung. beide sehr nett.
ich lerne immer noch fast täglich neue menschen kennen, habe aber jetzt schon ein paar leute mit denen ich gut zurecht komme und etwas mit ihnen unternehme.
vielen dank an all meine unterstützer! bitte, wenn ihr an mercy - ships überweißt schreibt doch eure adresse mit drauf damit ihr eine spenden bescheinigung erhaltet!
danke für eure gebete und eure aufmerksamkeit und freundschaft!
bald gibts mehr!
 
liebe grüsse
michel

04. cotonou 14. feb.09

hallo meine lieben,
heute berichte ich euch ein wenig über die stadt hier.
Der geruch der mir entgegen kam, als ich das erste mal in die stadt ging, erinnerte mich an oma hildes hühnerstall und deren misthaufen.
Es ist chaos und doch eine gewisse ordnung in diesem leben. So viel dreck und zwischendrin hüner und kinder. Jeder will etwas verkaufen und dein freund sein. Es ist aber anders als in gran canaria auf der straße, dort wurden die leute agressiv und haben dich beschimpft wenn du sie ignoriert hast, hier sind sie das anscheinen gewohnt.
Wir kamen über einen markt auf dem fast alles verkauft wird.
Alles warm und schwitzig, fliegen schwirren über fleisch und fisch. Bananen so groß habe ich sie noch nie gesehen.
Immer mal gibt es leute die mir auf eine sympatische art und weise hallo sagen ohne dir gleich etwas verkaufen zu wollen und dann gibt es personen, vor allem so finde ich frauen, die regungslos irgendwo sitzen oder stehen und in die leere starren als wären sie in einer anderen welt.
Es ist sehr großes leid überall zu sehen. Armut, dreck, krankheit. Menschen mit infizierten wunden, grauem star und bettelnde. Und in mitten all diesem, fahren noble saubre deutsch-fabrizierte autos und werden große gebäude gebaut. Ich habe mein geld tauschen wollen also bin ich in eine größere bank gegangen. aus staub, gestank und hitze in eine gefließte kalte bank-halle mit büros an deren schreibtischen leute in jacket und kravatte sitzen.
Auf der straße wird man als weißer angestarrt und einige rufen `jovo-jovo` ,was weißer heist und einige fangen an zu lächeln und sagen leise: mercy ships.
Wir wollten dann etwas trinken und auf die toilette also sind wir direkt an einer hauptverkehrsstraße in ein restaurant gegangen und sind wie in eine andere welt eingetaucht, plötzlich war ruhe und höfligkeit und wir konnten uns setzen und unter palmen ein kaltes getränk genießen.
heute hatten wir endlich mal einen ganzen tag frei
also bin ich mal wieder mit bowie in die stadt gegangen und wir sind stunden lang umhergelaufen.
Wir haben einige leute getroffen und mit ihnen gesprochen.
Ein betrunkener umarmte uns und wollte mit uns mitkommen, als wir ihn "abschütteln" konnten war mein arm total dreckig und hat gestunken. Ein anderer kam und sagte ihr seid doch von mercy ships und zeigte uns sein auge das ein katarakt hat, wir sagten ja komm zum screening, wir können dir sicherlich helfen.
Ein anderer begüßte uns freundlich und gab uns gleich seine e-mail adresse und sagte er habe schon mal mit mercy-ships gearbeitet.
Wir sind dann über eine brücke zu einem hotel gegangen in dem ein pool ist und dort trafen wir etwa 20 personen vom schiff, von dort konnte man gleich aufs getto gucken voller wellblechhütten und müll. Wir gingen dort hin und tauchten von einem extrem ins andere, solche armen leute habe ich noch nie geshen, es ist fast unbeschreiblich und ich kann euch leider noch keine bilder zeigen weil fotographieren nicht so gern gesehen wird und meine kamera nicht mal eben in die hosentasche passt.
Ein mann hat uns gestoppt und gesagt das wir nicht noch weiter gehen sollen da es dort zu gefährlich wird, so drehten wir nach einigen metern um. Kleine nackige kinder fingen an zu singen und rannten hinter uns her hielten unsere hände und freuten sich wenn wir sie anlachten. straße und strand scheint hier die lokale toilette zu sein und menschen in der öffentlichkeit ihr geschäft erledigen zu sehen scheint normal zu sein.
es scheint so erschreckend alles zu sein aber irgendwie liebe ich diese menschen, sie sind so speziell liebevoll.
Später trafen wir einen gut gebauten mann mit goldkette der uns auf ein frisches malzbier einlud und er führte uns duch die hintergassen und erklärte uns sein buisness. Ich sage nur: mafia.
Es ist so ein wahnsinn diese armut zu sehen und gleich am ende der straße steht an einem tennisplatz ein audi Q7 quattro mit 3,6 liter hubraum und weißer farbe. Auch sieht man manchmal einen porsche rumfahren und dann daneben wieder ein klappriges motorat auf dem 4 personen sitzen, also die ganze familie und dann noch der einkauf für scheinbar eine ganze woche.
Wir haben dann gebrannte erdnüsse auf dem rückweg gekauft die in einer alten rumflasche abgefüllt sind und haben in einem restaurant hünchen mit reis gegessen, sehr scharf. Zurück auf dem schiff habe ich erst mal geduscht und dann erst mal den gestank von der stadt bemerkt.
Wenn wir anfangen zu oparieren und zu dienen wird das vielleicht ein tropfen auf den heißen stein sein doch es wird hoffnung bringen und leben verändern.
ich hoffe ich kann euch bald ein paar bilder zeigen, guckt einfach immer mal auf die picasa seite.

es sind so viele eindrücke und ich habe bestimmt einiges vergessen was ihr vielleicht wissen wollt, so schreibt mir doch einfach und fragt mich und erzählt auch mal wie es euch so geht. ich möchte gern wissen wie es gerade in der anderen welt ist und was ich vielleicht verpasse.

vielen dank für eure unterstützung,
gott segne euch

der michel

05. screening day 19.02.09

Screening day
gestern, nach langer vorbereitung war es endlich so weit. Screening day. davon möchte ich euch heute berichten:
Einen tag davor waren alle aufgeregt wie vor einer geburtstagsfeier oder einer hochzeit.
dann ging es nach plan los zum 10 minuten entfernten stadion, jeder name wurde auf einer liste einer zeit und einem auto zugeteilt und so pendelten die weißen mercy- ships autos hin und her bis schließlich alle bereit waren. Es schien so wie in dem film, wir waren helden, wo die soldaten auf ihren hubschrauber warten der sie zum einsatz bringt, bloß das wir statt krieg liebe bringen, doch aufgeregt waren alle, was wird uns erwarten?
Schon am tag zuvor wartetetn patienten um rechtzeitig da zu sein. Die sonne schien in afrikanischer pracht und insgesamt standen ca. 4000 menschen, inklusive kindern in einer reihe und warteten auf eine untersuchung. Alles war gut organisiert so dass es eine erste station gab, die so genannte pre- screening station, in der medizienisch ausgebildete leute grob sich die menschen anguckten um einschätzen zu können ob eine behandlung überhaubt in frage kommt. 
Wenn die pre screener entschieden das den patienten geholfen werden könnte, wurden sie zu weiteren stationen eskortiert um auf dem weg nicht verloren zu gehen.
viele mussten leider weg geschickt werden und gleich neben der pre- screening station gab es ein gebetszelt in dem es den menschen noch mal erklärt wurde warum sie nicht behandelt werden können und für sie gebetet wurde. es war so traurig und ich habe immer mal geholfen lame menschen an die straße zurück zu tragen um sie dort in ein taxi zu setzen.
Die patienten die in das stadion gelassen wurden mussten dann zu untersuchungen, vor-sprechen mit ärzten und haben dann eine karte bekommen wenn eine operation möglich ist. Mit dieser karte konnten sie dann zur blutabname und pre- medikation gehen.
Wenn die ärzte entschieden das sie den patienten nicht helfen können gab es wiederum ein zweites gebetszelt.
Immer mal wieder sind menschen kollabiert wegen der hitze und der langen wartezeit und so war es mein job wasser zu verteilen. Wir waren ein großes serving team das dies tat, verteilt über das ganze gelände. Ich war mit ein paar anderen, die meisten krankenschwestern und mein neuer kabinen- nachbar cess aus den usa, ebenfalls nurse, außerhalb und im bereich des eingangs stationiert und kam somit in kontakt mit fast allen patienten. es war eine harte arbeit die großen wasserkanister rumzutragen und immer wieder aufzufüllen.
Ein so großes leid habe ich noch nie gesehen, verformungen, verkrüppelungen, blindheit, und so weiter.
Bilder machen war nicht erlaubt, es ist fast unbeschreiblich.
Ich habe etwa 4 liter getrunken und bin bis zum abend nicht einmal auf die toilette gegangen so viel habe ich geschwitzt. Ich sage das nur um eine vorstellung zu bekommen wie es den kinden oder allgemein den kranken gehen muss.
Wir konnten an einem tag nicht alle wartenden untersuchen somit schoben wir den freitag auch noch ein und machten alles noch mal. am freitag waren allerdings nicht so viele da, ich war jedoch sehr müde vom donnerstag.
Don stephens ist auch extra gekommen, er ist einer der mitbegründer von ywam und mercy- ships und sprach am abend vor der crew und betonte das er noch nie ein so tolles screening erlebt hat. Und das war es, es war toll. Es war einfach nur dienen, lieben, geben und beten. Es war gut organisiert und selbst wenn die menschen von unseren chirurgen nicht behandelt werden können und weg geschickt wurden, gingen sie nicht unberührt. Am abend war ich so kaputt aber ich weiß was ich gethan habe.
für die ganze crew war es ein gutes und zusammenschweißendes erlebniss voller emotionen und eindrücke.
das wars erst mal wieder. mir persönlich geht es gut. ich bin oft müde und muss darauf achten auch mal eine ruhige zeit nehme um zu entspannen und zu beten.
ich danke all meinen unterstützern, eure spenden und eure gebete sind die basis meines aufenthalts und ohne euch könnte ich diesen menschen keine hilfe sein. durch euch bokommen ausgestoßene, übelriechende menschen und kleine verkrüppelte kinder ein freundliches lächeln, wasser und eine berührung. und eine aus 35 nationen bestehende crew, hat einen belastbaren und arbeitsfreudigen deutschen jungen kollegen zur seite ;-)
gott segne euch dafür.

liebe grüße aus kabine 3428
euer michel

06. mr president 27.02.09

hallo ihr lieben

eine woche geht zu ende und ich möchte euch wieder einmal berichten was
hier so vor sich geht und was ich erlebe, wie es mir geht.

Am montag sind die ersten patienten aufs schiff gekommen und am dienstag
haben wir mit operationen begonnen. Auf einmal wurde in 6 op-sählen
professionell gearbeitet.

Täglich kommen mehr menschen zum schiff und bitten um hilfe.

Ihr könnt euch vielleicht vorstellen das wir als sterilisationsteam
ziemlich gefordert sind. Wir sind ein team von 5 personen und arbeiten
in 3 sich überlappenden schichten damit auch pausen gemacht werden
können ohne das die laufenden sterilisationsprozesse allein gelassen werden.

Am anfang war es echt schwer und es hat alles lange gedauert, doch
langsam kommt die routiene und auch mehr spaß an der sache. Ich kenne
nun ein paar operationssets und kann sie somit schneller zählen, testen,
reinigen, trocknen, verpacken, sterilisieren und wieder an ihren platz
bringen.

Wenn ich die patienten sehe wenn sie in den op trakt kommen oder wenn
für sie gebetet wird bevor sie die räume betreten, vermisse ich ein
wenig die pflege. Ich werde immer wieder gefragt wie es mir im steri
geht und ich sage dann auch das mir die pflege fehlt. Doch sage ich auch
das ich nicht für mich oder meine karriere arbeite sondern diese zeit in
gottes hand gelegt habe und ihm dienen will egal wo er mich haben will
und somit bin ich jetzt im steri. Ich bin der jüngste im ganzem hospital
und bin integriert, respektiert in ein tolles team.


Heute am freitag kam der präsident von benin und seine höchsten minister
zu uns aufs schiff zu besuch.

Das ganze dock war abgesperrt und die anderen schiffe mussten ihre
ganways einziehen. Überall wimmelte es von bewaffneten militärs und
polizisten, auch auf dem schiff. Einige sicherheitsleute kommen aus
tradizionellen stämmen und haben somit entsprechende narben im gesicht,
welche wirklich interessant aussehen. Einer hatte beidseits wie ein
löwenkratzer vom kopf über die wangen bis zum kinn. Einerseits sieht es
agressiv aus aber auch interessant und schön.

Der präsident kam dann (mit ca.2 stunden verspätung) in einem vw
geländewagen angefahren und wurde am dock von don stephens und anderen
leitern von mercy – ships empfangen und bekam von einem kleinem,
blinden, norwegischem mädchen einen großen blumenstrauß. Er küsste sie
als dankeschön und ging dann aufs schiff.

Wir versammelten uns alle in der international lounge, welches unserer
versammlungsraum ist, und begrüßten alle herzlich.

Der leiter und pastor aller kirchen in benin, welcher
hauptverantwortlich dafür ist dass wir wieder einmal in cotonou sind,
stellte der regierung die arbeit von mercy ships vor und berichtete wie
viele patienten diese woche opariert wurden (ca.90), wie viel geld alles
kostet und das alle hier freiwillig arbeiten. Und warum? Wir folgen dem
vorbild von jesus und bringen hoffnung und heilung den vergessenen und
armen.

Matthäus 11:5 Blinde können wieder sehen und lahme wieder gehen,... und
den menschen wird die gute botschaft verkündigt.

Ich kann bestätigen das das alles stimmt! Nur zum beispiel: am
donnerstag haben wir 15 augenoperationen durchgeführt, 3 orthopädische
eingriffe an klumpfüßen gemacht und andere lebensverändernde eingriffe
durchgeführt.

Ich habe immer mal die gelegenheit in die op räume zu gucken und es ist
der wahnsinn.

Es wurden ein paar dokus und videos über unsere arbeit gezeigt, unter
anderem das vom screening day: http://www.youtube.com/watch?v=prJxp346a6U

Nachdem der pastor seine rede beendet hatte wollte der leiter für
presseangelegenheiten alle durch das schiff führen doch der präsident
wollte plötzlich und unerwartet eine rede halten. Es war so toll, was
für ein mann.

Er dankte uns herzlich für unser kommen und sagte das wir herzlich
willkommen sind und er gerne mit uns zusammenarbeiten wird. Er zitierte
einige verse aus der bibel die davon sprachen das die gesegnet seine die
sich um die armen kümmern. Auch lud er uns auf ein essen im
regierungsgebäude ein und betonte das er niemals uns etwas geben kann
das seine dankbarkeit ausdrückt aber dass unser himmlischer vater uns
für all dies danken und segnen wird und er würde sich gern zum gebet mit
den leitern vom schiff treffen. Dieser präsident hat ohne papier
gesprochen und es war so rührend und echt, die überstzerin fing an zu
stocken und hatte tränen in den augen.

Eine vom schiff, aus gahna, hat dann noch ein lobpreislied gesungen und
so schön das selbst die dunkelsten und größten bodyguarts ein lächeln in
ihr narbengesicht bekamen.

Der präsident ging dann in das hospital und besuchte auch ein paar
patienten auf der krankenstation, was für eine ehre für diese menschen.

Leider konnten wir nicht mehr mit ihm essen da er plötzlich schnell weg
musste doch seine ganzen menister und politiker blieben noch und aßen
mit uns.

Ein schönes erlebnis!


noch etwas möchte ich euch erzählen, ich möchte euch von ruth ester
berichten

ruth esther


vor 17 jahren wurde ein kleines mädchen von der elfenbein- küste, namens
ruth ester an einer bilateralen gespaltenen lippe opariert. Während der
op hat ihr herz den anästhesisten schwierigkeiten gemacht und so wurde
duch spenden und untersuchungen diagnostiziert das sie ein loch im
septum, also zwischen rechtem und linkem herzen hat und somit sauerstoff
nicht richtig im körper zirkuliert, ein teil des blutes das eigendlich
erst duch die lunge soll, fließst stattdessen dirket wieder in den
körperkreislauf. Der damalige anästhesist und seine familie hielten bis
heute kontakt aufrecht und er ist hier auf dem schiff und hat uns ihre
geschichte erzählt.

Durch große spenden wurde eine herzoperation ermöglicht die ruth esther
gut überstand, doch der fehler trat wieder auf, so das sie immer
schwächer als alle anderen war und nicht belastungsfähig, nur kurze
strecken konnte sie zurücklegen und musste dann eine pause
machen.letzten freitag dann ist sie nach benin gereißt um das neue
schiff mit dem alten bekannten arzt zu besuchen. Nun 18 jahre alt ist
sie eine schöne frau gewoden und sie verbrachte 4 tage auf dem schiff
und unternahm viel.

Am sonntag, einen tag vor ihrer geplanten abreise, ist sie auf dem
größten markt hier neben ihrer mutter plötzlich kollabiert. Ihre letzten
worte vor der ohnmacht waren: „komm jesus, komm jesus“.

Ein muslem hat sie sich gepackt, auf sein kleines motorat, (so eins das
die crew nicht fahren soll weil sie zu gefährlich sind) und hat sie auf
direktem wege zum schiff gebracht.

Hier auf der intensivstation wurde sie dann so gut wie möglich versorgt,
beatmet und so weiter. Über die schiffslautsprecher wurde zum gebet
aufgerufen und überall auf dem schiff bildeten sich kleine gruppen um
für ruth zu beten.

Am 23.02.09 um 23 uhr ist ruth esther, das einzige kind ihrer mutter
verstorben.

donnerstag abend war ihr gedenkabend und wir haben bilder, videos,
briefe und berichte von esther gesehen und dann alle für den
heimtransport ihres leichnahms gespendet.

Das motto an diesem abend war: spendet leben vor dem tod!


ich erlebe hier so viel und es ist oft so überwältigend, die flut an
impressionen und ich will einiges mit euch teilen. jedoch möchte ich
auch gerne wissen wie es euch geht. was ihr vonn all dem hier denkt und
haltet. was sonst noch so los istund wo ihr vielleicht gebet braucht
(mal eben vorbei kommen und anpacken is nicht drin).


liebe grüße an meine familie, danke für eure geistige und finanzielle
unterstützung. danke an die gemeinde in clausthal- zellerfeld, ihre
gebete und ihr interesse. vielen dank auch an meine freunde und
sportskameraden, eure unterstützung weiß ich zu schätzen.


bis bald mal wieder,

der michel

07. alltag

10.03.09
heute will ich mal wieder was an euch meine lieben schreiben.
Der abstand zur letzten mail ist vielleicht etwas ungewohnt, aber das liegt denke ich daran das vieles hier so selbstverständlich wird und routiene. Sorry for that
am letztem samstag hatte ich geburtstag, jippie!!
schade war bloß das an diesem wochenende meine ganze kabine ausgeflogen ist und noch ein paar andere mit denen ich gern was gemacht hätte. Sie sind auf eine art safari in den norden des landes gefahren und das für vier tage. Mein job lässt es leider noch nicht zu so viel frei zu haben, ich arbeite ja von montag zu freitag und ich kann mir nicht ausdenken was passiert wenn da mal ne arbeitskraft fehlt!
Wenn ich mir das alles so angucke, hier auf dem schiff und überhaubt wenn ich dieses land angucke fällt mir immer wieder der vers ein:
Mat 9:37 Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenige...
Mein geburtstag war trotzdem ganz schön. Eine op schwester hat mir einen schönen kuchen gebacken und ich habe sonst noch einige dinge an die tür gelegt, gehängt und geklebt bekommen.
Ich bin dann zum hotel geganngen und habe dort, wie üblich viele mercy ships leute getroffen. Dort haben wir zusammen gegessen, ich habe gelernt wie man eine mango isst ohne eine große schweinerei zu veranstalten und wir haben den ganzen tag entspannt und am abend am abend hat meine cheffin im spesesahl eine glocke geläutet und gesagt dass der michel zwar versucht hat sich zu verstecken, wir jetzt aber trotzdem happy birthday für ihn singen.
und alle sungen und aplaudierten. dann habe ich mit ein paar leuten ne filmnacht gemacht. heute "musste" ich dann eine op haube aus stoff tragen. sie ist genäht wie eine torte, mit bunten kerzen und so.
Es ist so viel lustig und krass, geh ich nur ein paar minuten auf die strasse erlebe ich eine ganz spezielle welt. Und auch am pool, da hängen die ganzen missionare von mercy ships neben arrabern ab die schischa rauchen und laute arabische musik hören.
Es ist überwältigend jeden morgen aus dem fenster zu schauen und dort wieder etwa 70 menschen warten zu sehen. Sie warten auf einen doctor der sie untersucht, schon früh am morgen, bevor die sonne aufgeht stehen sie dort. Andererseits treffen wir immer wieder den gleichen mann in der stadt mit einem klumpfuß der uns um geld bittet, jede woche wieder, und immer wieder bitten wir ihn doch zum schiff zu kommen um sich dort untersuchen zu lassen, wir können ihn vielleicht oparieren! Doch er kommt nicht.
In meiner arbeitsstelle, sehe ich zwar nicht viel von patienten außer ein bisschen ihres blutes an instrumenten, aber dafür bekomme ich immer mal mit was so in den op sälen läuft.
Letzte woche habe ich mal bei ein paar op´s zugeschaut. Gut ich habe schon vieles durch meine ausbildung mitbekommen doch habe ich z.b. noch nie augenoperationen gesehen und erst recht nicht in dieser art und weise. Dieser arzt ist der hammer!
5 minuten für ein auge und blinde können wieder sehen. Er beginnt mit der betäubung des auges und wechselt dann zu einem anderem patienten der schon vorher eine betäubung von ihm bekommen hat und opariert ihn, dann wird alles schön veklebt und zum nächsten patienten gewechselt. Insgesamt sind also 3 patienten im op raum und es geht im 5 minutentakt wie am fließband.
Auch andere menschenschen begeistern mich hier, viele alte schwestern und ärtzte arbeiten hier, die eigendlich schon in rente sind und immer wieder, jahr für jahr wiederkommen.
Dann habe ich mitbekommen das in einem op ziemlich lange gearbeitet wird.
Am ende kommt dann der chirurg zu uns in den steri und bedankt sich für unsere gedult (sowas schon mal erlebt?) und erzählt kurz die geschichte von der patientin.
Sie hatte einen tumor im gesicht der fast so groß war wie ihr kopf , und sie ist immer wieder zu tradizionellen heilern gegenagen um sich heilen zu lassen.
Eines tages ist sie bei einer dieser sitzungen eingeschlafen und hat von einem engel geträumt. Der engel hat ihr gesagt das sie nicht weiter diesem heiler folgen soll sondern jesus christus.
So ist sie zum christentum gekommen, doch wann immer sie anderen leuten von jesus erzählt hat, schüttelten die den kopf und fragten sie wie sie das alles bloß gleuben kann, das jesus heute noch heilt und freisetzt, wo sie doch diesen schrecklichen tumor im gesicht hat?
Sie hatte nicht wirklich argumente dagegen zu setzen und wenn ihr das bild seht, ist der tumor ein ganz schönes gegenargument. Sie antwortete nur immer das sie nicht alles wüsste aber trotzdem glauben habe.
Dann kam sie zum screening und wurde diese woche opariert.
In dem tumor befanden sich unerwartet viele gefäße und ein nerv. Die operation begann um 9 uhr am morgen und ging bis 17:30 uhr. In dieser zeit hat sie soviel blut verloren das ihr hb auf 4 sank und sie 5 blutkonserven empfangen musste (die blutreserve dieses krankenhauses ist übrigens die crew!).
Am abend war die op dann vorbei, erfolgreich und ihr hb auf über 9 und jesus heilt doch heute noch und wir sind seine hände und füße!

Ich lese gerade ein interessantes buch das ich von meinem bruder geschekt bekommen habe. Es ist von shane claiborne und heißt : ich muss verrückt sein so zu leben.
Einen absatz möchte ich euch gerne schreiben da er mich im zusammenhang mit so einer arbeit hier begeistert hat:
Von dauerhafter Bedeutung waren indes nicht die Wunder selbst, sondern die Liebe Jesu. Jesus erweckte seinen Freund Lazerus von den Toten und ein paar Jahre später starb Lazerus erneut.
Jesus heilte die Kranken, doch irgendwann fingen sie sich dann eine andere Krankheit. Er speißte die Zigtausend, aber am nächten Tag hatten sie doch wieder Hunger. Doch was bleibt, ist die Erinnerung an seine Liebe.
Wichtig war nicht, dass er einen Leprakranken heilte, sondern dass er ihn berührte – niemand sonst rührte Leprakranke an.
Es bedeutet mir sehr viel und hilft mir über manch einen stressigen tag oder wenn ich überlege was das alles hier für einen sinn macht.
ich kann mich nur immer wieder bei all denen bedanken die mich unterstützen! seid gesegnet und grüße gehen raus an alle die diese mail in die finger kriegen.
euer michel

08. auftrag

hallo meine lieben und treuen leser (falls ich irgend jemand aus meiner rundbrief-adressengruppe rausnehmen soll sagt es bitte), heute möchte ich euch von meinem wochenende berichten.
am samstag bin ich mit Sebastian, meinem roommate einentagesarbeiter, der hier als security arbeitet, besuchen gefahren.
Er hat uns mit seinem sohn am schiffabgeholt und wir haben dann gemeinsam unsere reise zu seinem dorfangetreten. Der grund dafür ist das der mann sich sorgen um diezukunft seines 16 jährigens sohnes macht da er so unmotiviertist in die schule zu gehen und in die kirche.
Wir sind vom hafen mit motoradtaxis zumhauptmarkt gefahren. Bis wir aber erst mal den preis ausgehandelthaben hat es etwa 20 minuten gedauert da die fahrer sofort mehrverlangen wenn weiße dabei sind. Naja dann sind wir am marktangekommen, übrigens der größte markt west-afrikas!
Dort ging es dann wieder los mit demverhandeln über den zielort und den preis bis wir dann endlicheinen taxifahrer gefunden haben und einsteigen konnten. Falls ihrjetzt denkt das die dann gleich losfahren liegt ihr falsch. Es wirdhier keine leerfahrt gemacht und das heißt es müssen mehrleute ins auto als sitzplätze vorhanden sind und dazu noch dieeingekauften sachen der leute. Also warteten wir und die straßeneben uns wurde für mich zu einem schaufenster, bloß dasich nicht gehen musste sondern das die wahre an mir vorbeigetragenwurde und mir präsentiert wurde. Von essen und trinken übertiere bis hin zu teppichen und kissen, einfach alles.
Als dann das auto richtig voll war,aber richtig voll! ging es, fühlbar ohne stoßdämpferlos. Die sitze fühlten sich an wie eine kerze und es roch nachpflanzlichem bratfett. Rücksicht auf fußgänger undmotorräder wird nicht genommen.
Dann habe ich erst mal gesehen in wasfür einer grossen stadt ich hier lebe, sie ist risig! Es hatwirklich lange gedauert bis ich raus war und als ich raus war, war esauch vorbei mit straße, nur noch sandpiste und slalom fahren umnicht aufzusetzen und hängen zu bleiben.
Wir sind an der größtenuniversität benins vorbeigefahren und am sos kinderdorf undkamen immer weiter ins landesinnere hinein das was man vielleichtbusch nennen würde. Alle kinder die mich im auto sitzen sahenfingen an yovo zu schreien und hinter uns her zu rennen, der sohn vomtagesarbeiter verdrehte immer nur die augen und lächelte michan, ich denke manche afrikaner haben etwas mitleit mit weißen.
Die kinder hier auf den straßenspielen nicht mit elektrosachen oder sonstigem, wie ich es ausdeutschland kenne, sondern mit blättern die von bäumengefallen sind und mir kam es so vor als hätten sie wirklich spaßdabei! ich wünschte in momenten wie diesen meine augen währen kameras, um es mit euch zu teilen und erinnerungen für immer zu speichern.
Als wir dann in dem dorf angekommensind mussten wir dann wieder ein motorat bezahlen um in die näheseines hauses zu kommen... es wurde immer schöner. Grün undbund, die erde rot, knallrot. Überall palmen und die temperatur (ca. 34°C)war mehr erträglich als gewohnt da hier die luft nicht sodrückt. Wir sind kleine trampelwege ins gebüsch gegangen umzu seinem grundstück zu kommen, dort wartete schon seineschwiedermutter und hühner. Er schickte seinen sohn lossoftdrinks zu kaufen und wir bekamen als gäste die hohen stühleso dass alle anderen niedriger als wir saßen. Es war einfach toll:roter sand/erde an meinen füßen, kleine kinder auf einer matteruhig spielend, hühner suchen sich ein paar reste, der wind wehtüber mir durch die palmenzweige und alle freuen sich das wir dasind. Das beste jedoch fand ich, die ruhe. Keine hupenden mopets,keine schreienden verkäufer, keine schiffe und keingeneratorbrummen unter mir, einfach nur friede und ruhe.
Schade war leider das der sohn nurfranzösisch versteht und ich es nicht sprechen kann. Also musstesebastian sich alleine mit ihm unterhalten und der vater führtemich übers grundstück und durchs dorf und wir unterhieltenuns, lachten , staunten, und beteten miteinander. Ein fantastischermann! er arbeitete jedes mal mit mercy- ships wenn sie in benin waren und ist auch sonst seemann gewesen, so hat er auch mal ne kurze zeit in deutschland gelebt und seine kinder haben namen wie hans- peter! (in diesem zuge besondere grüße an die mtv faustballgruppe).
am sonntag dann hatte paul, einer deranästesisten, geburtstag und er fragte mich schon vorher ob ichnicht mitkomen will zu bab s dock. Ich dachte mir ja klar warumnicht.
Wir sind dann ne halbe stunde am strandmit einem unserer land-rover in richtung westen gefahren und sinddann abgebogen und an ein haus gekommen.
Ich war wieder in afrika, im busch.Dort startete eine art kanalsystem auf dem uns ein motorbot mitnahmund uns schließlich durch gestrüpp auf eine riesige lagune, wieein see, bloß salzwasser brachte. keiner wusste wirklich wa uns erwartet. Diesen see überquerten wirund sahen schon in der ferne ein dock mit kanus und einem segelbot.Als wir dort ausstiegen fühlte ich mich wie in einem film: thebeach. Wir gingen in ein kleines paradies. Eine art restaurant, barmit strand, kleine inseln, palmen und dazwischen hängematten zumentspannen. Wir konnten dort volleyball im hüfttiefen wasserspielen, essen und trinken, entspannen, kanufahren und genießen.Es war wieder richtig ruhig bis auf das der esel und der affe immermal laute gegeben haben, der hund war aber ruhig und die ganzenbunten eidechsen geben keine laute. Überall blumen und die möbelaus massiv-dunkelholz. unter einer palme saß ein einheimischer und spielte leise auf seiner flöte schöne melodieen. es war etwas für die seele, mal rauskommen aus alltag, arbeit und lärm. und das alles für umgerechnet etwa 12 euro.
was gibt es noch zu erzälen?
immer mal wieder kommen botschafter mit ihrer familie von, auf dem schiff vertretenen nationen aufs schiff um sich mit ihren landsmännern zusammen zu setzen und rumführen zu lassen. der deutsche botschafter will auch noch kommen.
ich komme sehr gut mit meinen kabinen mesnschen zu recht und wir haben oft viel spaß und machen musik oder sonstige späße, so das ich am nächsten morgen von der nachbarkabine angesprochen werde ob wir jetzt jeden abend eine party feiern würden. der zahnarzt aus norwegen fährt am freitag leider schon wieder, er hat oft und auch grade jetzt einfach die gitarre genommen und losgelegt zu zupfen.
auch mit vielen anderen leuten hier auf dem schiff habe ich mitlerweile guten kontakt und manchmal ergeben sich tiefe gespräche über glauben und andere dinge, jeder erzählt von seinen erfahrunge in einem kleinem kreis, dies ist sehr erbauend und schenkt motivation für lange zeit.
einen morgen komme ich aus demspeisesaal und sehe eine frau die den einsatz in benin vorbereitete.Sie schaute verträumt aus dem fenster in richtung dock. ich habe mich neben sie gestellt ohne ein wort zu sagen und habe auch einfach hinausgeschaut. das erste was mir aufgefallen ist, ist der schöne sonnenaufgang über dem meer, dann aber gucke ich runter und sehe all die patienten die auf einlass auf das schiff warten, sie kommen schon manchmal mitten in der nacht und schlafen auf dem weg. dies sind patienten die nicht zum screening gekommen sind oder nicht konnten, also personen die noch nicht in unseren arbeitsplan integriert sind und noch ggf. hinzugefügt werden müssen. ohne dass sie mich anguckt sagtesie: wenn ich da raus gucke weiß ich wieder warum wir hiersind, all diese menschen die hilfe brauchen.... dann war wieder ruhe und wir standen für etwa 2 minuten einfach nur da.
es haben hier auch die so genannten mercy- ministrys begonnen. das sind die projekte die nicht auf dem schiff stattfinden sondern an anderen orten. leute gehen in lokale krankenhäuser,zeigen den jesus film, gehen in gefängnisse, zu kinderheimen, auf die straße und in kirchen um die liebe jesu weiter zu geben wie er es uns aufgetragen hat.
Luk 4:18  "Der Geist des Herrn ruht auf mir, weil er mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Armen gute Botschaft zu bringen, den Gefangenen ihre Freilassung zu verkünden, den Blinden zu sagen, dass sie sehend werden, den Unterdrückten die Freiheit zu bringen
Luk 4:19  und ein Jahr der Gnade des Herrn auszurufen."
vielen dank für eure aufmerksamkeit, lasst mal von euch höhren!
liebe grüße,
michel

09. bericht 05.04.09

hallo aus cotonou,
heute berichte ich einfach mal wieder von ein paar sachen:
der markt
es ist der größte markt westafrikas, er ist wie ein riesiges blechhüttendorf mit kleinen gassen und überdachten wegen wo sich lieferanten, kunden, bettler, kinder und dreck fortbewegen.
Man hat eigentlich gar keine zeit sich etwas in ruhe anzugucken da von hinten schon wieder jemand drengelt und einfach nicht an dir vorbei kommt. Es wird, wie ich schon einmal geschrieben habe, einfach alles verkauft. Schöne farbenfrohe früchte und gut riechende gewürze. Stinkender fisch aber auch frische fleischwaren. Und dann lebende tiere. Als ich das gesehen habe musste ich an die ganzen tierschutzskandale in europa denken. Lebendige hühner sind wie ein bündel banannen aneinander gebunden und liegen hächelnd am boden, vorbeilaufende leute treten manchmal auf ihre flügel oder andere körperteile. Andere hühner in käfigen wurde der schnabel gestutzt so dass nur noch die zunge herausguckt, ich denke mir das wird gemacht damit sie sich nicht gegenseitig anhacken. Dann in anderen kefigen kann man schildkröten kaufen, einige davon sind allerdings schon vertroknet und tot. Daneben sind kleine kätzchen und welpenhunde die wahrscheinlich ausschließlich zum opfern bei wuduubräuchen benutzt werden da ich hier noch kein haustier gesehen habe außer bei bab´s dock und im kleinem dorf frei streunende hunde.
Ich war ganz froh wieder raus aus diesem trubel zu sein, es ist gut das mal gesehen zu haben aber zurück auf diesen markt möchte ich nicht unbedinngt. Einige bettler und verkrüppelte haben wir angesprochen doch zum schiff zu kommen um sich untersuchen zu lassen. Manchmal bekommen wir die antwort das sie einfach nur geld wollen und das alles ist was sie brauchen, andere wissen gar nicht wie man zum hafen kommt oder wo er ist, in der hoffnung das sie sich ein taxi nehmen geben wir ihnen dann ein paar münzen.
Wir haben etwa 5 minuten vom schiff das hospitality center eröffnet, indem patienten vor und nach einer op untergebracht werden da es auf dem schiff einfach zu eng wird.
Am abend sind wir dann auf dem deck 8 in den pool gegangen. Das hat echt spaß gemacht
lokale kirche
am sonntag bin ich dann das erste mal in eine lokale gemeinde /kirche gegangen. Einer vom schiff hat dort gepredigt also sind wir mit drei mercy-cars dort hingefahren. Auf dem hinweg sind wir mit einem lkw zusammengerasselt, was aber weniger schlimm war. Die kirche ist ein rohbau mit blechdach. Das mikrofon ist mit einem lautsprecher an der außenwand verbunden so dass der lobpreis und die predigt über die ganze nachbarschaft erschallt. Gepredigt wurde in französisch, übersetzt in englisch und fon. Lobpreisinstrumente sind ausschließlich trommeln und rasseln und der eigene körper ;-) wie die hier tanzen ist der hammer! Zur kollekte wird in einer reihe nach vorne getanzt und während des lobpreises tanzen einige frauen wie hühner im saal. Was mich sehr begeistert hat ist das am ende noch einmal geld gesammelt wurde für eine familie aus der gemeinde die gerade knapp bei kasse ist, so stehen sie in der kirche zusammen und teilen ihr leid und geld und preisen den herrn mit großen gesten und lautsprechern vor den augen und ohren der unter anderem muslimischen nachbarschaft. John, der prediger vom schiff bat mich ein bisschen zu filmen und so wurde ich mal wieder in medien inegriert was mir jedes mal viel spaß macht und anderen gefällt meine arbeit und die fotos die ich mache. Um von der kirche weg zu kommen mussten wir erst mal ein auto aus dem sand schieben da es geregnet hat und der fahrer am anfang die reder durchdrehen lassen hat, hat es ziemlich tief dringesteckt.
Hier auf dem schiff ist eine kamera frau die auch schon in liberia immer gefilmt hat und nun eine reportage vertiggestellt hat über die arbeit von mercy-ships. Es war einfach genial die leute sprechen zu sehen, liberia, das land meines bruders zu sehen und die leidenschaft und musik in diesm film, alle waren begeistert. Leider kann es nicht veröffentlicht werden bis ein tv- sender es ausstrahlt, denn dafür wurde es gemacht, um mercy-ships bekannter zu machen, so dass noch mehr hilfe kommt.
Eines morgens bin ich aufgewacht und hatte das gefül dass ich mich bewegen soll damit mich gott steuern kann.
Ich bin also zu meinem boss alison gegangen und bat sie um ein paar minuten und wir setzten uns ins besprechungszimmer.
Ich sagte ihr das sie ja weiß das ich ein pfleger bin und dass ich die arbeit im steri nicht hasse und wir viel spass dort haben. Wenn ich aber höre das pflegekräfte in unterschiedlichen bereichen gesucht werden fühle ich dass ich gerne mehr machen würde, mehr in meinem beruf. Sie hörte sich alles an und sagte das sie das verstehe. Dann sagte ich ihr das ich überlege meinen eisatz zu verlängern und mit dem schiff im dezember nach europa zurück zu kehren. Dann sagte sie das das vielleicht perfekt sei für eines der augen op´s und ich solle mich hr erkundigen und sie spricht das im leiterteam an. Am nächten tag bin ich zum hr ofice gegangen und habe gefragt und erklärt worum es geht, die frau hat geguckt ob platz für mich in einer kabine währe und es würde passen, also gab sie mir die papiere für meinen chef und mich mit um sie auszufüllen und mein alison tat es auch gleich, das eye team und der hospitel manager waren alle damit einverstanden. So bleibe ich erst mal länger und warte auf die erst beste möglichkeit als nurse zu arbeiten da erst mal eine ablöse für mich gefunden werden muss, sonst wäre es wieder unausgewohgen. Ich bete dass gott einen weg in richtung pflege bereitet. Mittwoch morgen habe ich den hospital manager im dining room getroffen (er macht immer mittwochs pfannkuchen für alle) und ihn gefragt was er denn von der idee halte das ich wechseln könnte? Er sagte das es für alle und für mich persönlich sicherlich ein segen sein wird und er es sehr gut findet.
ich habe heute bis kurz nach 23uhr gearbeitet es war eine lange op an einem 7 jährigen mädchen. Ich hatte die gelegenheit mal in den op zu gucken und war fastziniert! Das mädchen hatte ein gesichtstumor am linken unterkiefer, dieser musste ihr entfehrt werden. Das problem ist nur wenn man eine metallplatte als ersatz einsätzt, das diese nicht mit der anderen seite mitwächst. Also entnahmen die chirurgen eine rippe und pflanzten sie als kieferersatz ein, diese wächst dann mit.
Ich war dann auf der krankenstation, die haben jeden sonntag gottesdienst auf einer anderen station und ich war noch nie da. Es war sowas von afrikanisch schön. Die patienten aus den anderen stationen sind mit in den raum gekommen und die ganzen kinder und älteren patienten mit narben, wunden, drainagen und kathetern loben den herrn indem sie singen, klatschen und tanzen. Es war so wenig platz das mich eine patientin eingeladen hat auf ihrem bett zu sitzen, so saß ich also zwischen den, aus vollem hals singenden afrikanischen mama´s und wir erhoben gemeinsam unsere gesänge zum himmel und dankten jesus für alles was er hier tut. Auch sind immer mal ein paar oparierte kinder auf deck 7 um etwas rauszukommen und dort wird dann auch gesungen und etrommelt. Lustig sind dann die fischer bote die vorbeifahren und die fischer fangen an im Rhythmus zu tanzen und zu klatschen!
Das wetter hier wird schöner doch fängt es immer mal an zu regnen, die regensaison steht kutz bevor, jedoch sehe ich hier endlich blauen himmel anstatt immer nur nebeligen sandsturm aus richtung sahara.
Ich möchte keinen meiner spender und unterstützer drengen mich länger als eigendlich geplant zu unterstützen und sich dadurch in schwierigkeiten oder sonstiges zu stürzen. Ich glaube dass wenn es gottes wille ist das ich hier noch länger bleibe er das geld dafür geben wird.
Vielen dank an alle und liebe grüße
der michel

10. veränderung 15.04.09

hallo alle zusammen.
ich habe heute gute nachrichten: gott erhört gebete.
montag einen tag nach meinem 9. rundbrief in dem ich die sitation schilderte mit steri und ablöse... habe ich endlich das formular zur verlängerung meines einsatzes im hr office abgeben können. Zurück auf der arbeit kommt dann jenny auf mich zu da sie eine frage hat: da ist eine frau für vier wochen auf dem schiff die gerne im hospital arbeiten möchte und wir dachten sie könne dich ersetzen so dass du im op anfangen kannst. Wann? Morgen! Wo soll ich unterschreiben? Hier. Ok!
Halleluja! Gott ist groß und seine gnade ist unermeßlich. Du herr erhörst meine gebete und bist deinen kindern treu. Alle haben sich mit mir gefreut, auch meine kollegen im steri sagten sie freuen sich für mich sahen aber gleichzeitig etwas traurig aus. eine sagte dass sie überascht sei das das so schnell geht mit der gebetserhörung, sie betete seit einer woche dafür das ich zurück in meinen beruf wechseln kann, ich redete mit ihr über mein anliegen. ich habe dann auch mit meiner "ablöse" gesprochen und ihr gesagt das sie eine antwort auf meine gebete ist, sie sagte mir dann das gleiche :-) da sie gerne den job wechseln wollte!
Ich weiß nicht was nach den 4 wochen passiert, die stelle für den steriplatz ist immer noch ausgeschrieben, wenn sich niemand finden lässt muss ich wahrscheinlich zurück. Ich vertraue gott das er einen weg für mich hat und dass er gut ist. Ich hoffe ich lerne schnell die dinge die ich im op brauche. Gott wird mir helfen. Ich danke allen für eure gebete! mein erster tag im op als pfleger begann am morgen beim gebet des or-teams, die cheffin bethonte das wir heute endlich wieder alle op´s aufmachen können da wir eine neue nurse haben! Alle haben für mich aplaudiert und mir gedankt. ich hab mir erst alles angucken müssen und eine schwester hat mir alles erklärt und mit mir geübt sich steril einzukleiden.
Und dann brauchten sie mich! Also habe ich mich fertig gemacht und meinen tisch bereitet, der patient lag bereit und dann habe ich geduldig auf den arzt gewartet. Alles habe ich in die vorgesehene ordnung gebracht und dann war die op doch etwas komplizierter. Es handelte sich um eine katarakt entfernung mit linsen-protesen einsatz. Es war keine ordnung mehr und ich habe immer mal den überblick verloren doch der arzt war sehr geduldig und hat sich am ende noch für meine geduld bedannkt. Alli eine der schwestern die mich unterrichtet sagte dass sie es erstaunt hat dass ich gleich ran gegangen bin ohne scheu oder angst. Sonst habe ich den tag als zirkulierende kraft gearbeitet und geholfen wo ich konnte und mir alles angeguckt.
am 2. tag im op. habe ich als scrub nurse gearbeitet und 4 patienten mit opariert (meine offizielle bezeichnung ist jetzt übrigens operating room nurse). Ich habe mit dr. glen strauss gearbeitet der eine katarakt op in 5 minuten erledigt.  Am abend beim dinner kommt dann der hospital manager mit erhobenem finger auf mich zu und sagt das er fantastische dinge über mich hört. ich arbeite schnell und genau und dass für einen pfleger der keine op erfahrung hat, ich scheue mich nicht und gehe meine arbeit mit freude an. Ich sei belastbar und trainierfähig. Er freut sich das zu hören und ich freue mich es von ihm zu hören.
es fängt immer mal an zu regnen, aber richtig. Die wellen schlagen ans dock und der regen prasselt an die fensterscheiben, mal ganz schön und alles kühlt sich ab.
ostern auf dem schiff war etwas ganz besonderes. wir haben das wichtigste fest der christen gemainsam gefeiert. von palmsonntag an war jeden tag ganz oben an deck 8 meditation am kreutz und am freitag haben wir die passion christi geschaut. ich ziehe mich manchmal zurück in eine ecke draußen auf dem schiff um z.b. den sonnenuntergang zu genießen und einfach ruhe zu haben. manchmal trifft man dann leute mit dem gleichem ziel und setzt sich dann doch zusammen, so auch am samstag hat sich tomi aus berlin mit seiner gitarre zu mir gesetzt und wir haben gemeinsam deutsche lobpreislieder über den hafen erschallen lassen. am ostersonntag haben wir mit einem sunriseservice an deck 8 den tag begonnen und jesu auferstehung mit dem aufgehen der sonne gefeiert unter freiem himmel und lobgesang, ein fantastisches gefühl. Dann gab es brunch von 9 bis 11 uhr, alles war schön dekoriert und das buffet war unglaublich mit spezialitäten bestückt und leckereien. Die deutsche botschaft, deren mitarbeiter letzte woche mal zum lunch vorbeikahmen um die deutsche crew zu treffen, hat einen korb mit deutschen süßigkeiten geschickt. gummibären, schokohasen und schokomarienkäfern. am abend bin ich dann schon wieder zum flughafen gefahren um arnold meinen lieben kameraden weg zu bringen (liebe grüße in diesem zuge). je mehr leute man auf diesem schiff kennen lernt desto öffter sagt man von herzen auf wiedersehen, fast jede woche.
am montag habe ich mit davie und tomi dann einen richtigen männertag verbracht, wir haben uns fahrräder besorgt und sind um den hafen an den strand gefahren, dann zum leuchtturm und wieder zurück und am schiff draußen gegessen und dann in den pool. Sehr schön und endspannt. das wahr das schöne lange wochenende!
jetzt heute wieder zur arbeit habe ich 5 augenoperationen mitgemacht. Wir haben eine neue ärztin aus indien die sehr erfahren und desshalb schnell ist aber etwas anders arbeitet als die ärzte bisher und ich mich also wieder umgewöhnen muss und weiter lerne.
Bevor wir alle an die arbeit gehen betet die op supervisorin mit dem ganzem team und dann im augen op betet der leitende augenarzt noch mal mit dem augen team. Als ich dann bereit saß um die erste op mit der inderin zu starten sagte sie irgendwas, ich verstand erst gar nicht und musste nachhaken, das muss ich oft wenn die ärzte irgendwas ins mikroskop nuscheln. Sie wollte aber kein instrument oder sonst sowas, sie wollte das ich für uns bete. Das möchte sie vor jeder op und dafür nimmt sie sich zeit. Es ist ein schönes gefühl nicht nur in der arbeit an einem strang zu ziehen sondern auch mit dem herzen das gleiche ziel vor augen zu haben.
Ich arbeite nun in einem internationalem op- team das dem gleichem jesus dient und desshalb überhaubt ein team ist. Der eine aus den usa, macht eine augen op in 5 minuten und unterrichtet eine ärztin seine methoden, die andere eine kleine inderin die ein haus mit leprakranken leitet und nebenbei blinden die augen öffnet, eine krankenschwester die eigendlich schon in rente ist und dann ich, der jüngste im op aus bad gandersheim.
ich lobe den herrn, alle ehre sei ihm. ohne ihn hätte ich das alles nicht geschafft. ich bin so dankbar, bitte freut euch mit mir :-)
Wer bin ich und was hat gott mit mir vor?
der michel

11. op 09.05.09

hallo alle zusammen, die zeit war mal wieder ziemlich erfüllt von erlebnissen und eindrücken, seit meiner letzten e-mail und es ist schwierig das alles mal zusammen zu kratzen da ich immer seltener dazu komme mir notizen zu machen.
ich kann die guten freunde schon gar nicht mehr zählen, denen ich tschüss sagen musste. mit einem norweger war ich zum abschied chinesisch essen und danach sind wir einfach über den hafen geschländert und haben schiffe besucht, gefragt wo sie her kommen was für crew auf dem schiff ist und haben uns vorgestellt. Einige wahren sehr offen und haben sich schon gewundert was das passagierschiff hier in cotonou macht?! Auf einem der schiffe, aus singapur, stand ein phillipino der uns herzlich wilkommen hieß, als er mitkriegte was wir auf dem schiff machen bat er uns rein gab uns eine cola aus und rief seine kollegen um uns kennen zu lernen. Im gespräch fragen die seelleute natürlich wie viel wir denn verdienen und wir sagen das wir freiwillige sind und den menschen helfen wollen.
Der rest der besatzung war polnisch und der koch hatte grad an dem tag geburtstag also luden sie uns ein und wir feierten mit ihnen den geburtstag ihres kochs! Was für ein erlebnis. Beim abschied hat mir der philipiener dann ein zettel mit e-mails adresse und einer internetadresse gegeben die eindeutig zeigte das er auch christ ist :-)
an einem wochenende bin ich dann mit 4 anderen deutschsprachigen losgefahren um quidah anzugucken ein denkmal für die sklavenzeit. Es war ziemlich deprimierend das alles zu sehen. dort war der hafen aus dem die sklaven aus nigeria, togo und umgebung eingesammelt und verfrachtet wurden. Vorher wurden sie noch mit einem vodoo fluch belegt und sind letzten endes gegen etwas glas, alkohol oder sonstige nichtigkeiten verkauft wurden. Wir haben dann bei einer der tagesarbeiterinen übernachtet da das schiff einen tag an ein anderes dock im hafen gefahren ist um zu tanken, keiner konnte dadurch das schiff betreten oder verlassen. Sie hat für uns gekocht und wir haben zusammen den abend verbracht und geredet. Am sonntag sind wir dann zu ihrer kirche gefahren, mal wieder ein erlebnis der besonderen art!
ich bin schon richtig routiniert mit den cataract operationen und stelle mit dem team neue recorde auf und jeden freitag lerne ich einen anderen raum um dort auch mehr rein zu kommen damit sie mich dort auch arbeiten lassen können. an einem freitag habe ich, da keine augen op´s gemacht werden, im gesichtschirurgie op geholfen und gelernt zu zyrkulieren also als springer im op zu arbeiten um bald auch mal bereitschaftsdienste übernehmen zu können. Es hat mir gefallen und ich denke ich gefalle meinen kollegen auch ;-) ich habe bei einer strumecktomie assestiert und sonst den tag mit zyrkulieren verbracht. Oft habe ich probleme mit der verständigung so das ich beim ersten mal nicht weiß was die leute von mir wollen gerade wenn der arzt auch english als zweitsprache hat. manchmal ist es lustig, dann haben wir 3 deutsch- sprachige in einem op und machen scherze dass wir doch einen deutschschprachigen op auf machen können. also alle chirurgen in deutschland, ihr seit herzlich eingeladen euch hier wie zu hause zu fühlen ;-)
es ist schon 2 oder 3 mal pasiert dass die hauptgeneratoren ausgefallen sind und nur noch das notlicht an war und es hat dann immer nicht viel ausgemacht da alle wichtigen geräte im op über den notgenerator laufen. Doch diese woche hatten wir ein totales blackout. Nur noch kleine streifen die auf den ausgang weisen haben geleuchtet sonst war es stock finster und ruhig. Bis dann die ersten panischen rufe kamen: wir brauchen taschenlampen! Der sauerstoff fließt nicht mehr... das problem waren nicht die augenoperationen sondern eine große gesichts op die gerade lief, und im dunkeln kann man schlecht sehen ob ich jetzt den tumor abtrenne oder einen nerv oder eine arterie! Also wurden die patienten mit großen taschenlampen gesichert und 2 patienten wieder aufgeweckt da deren op noch nicht angefangen hat sondern nur die anästesie. Nach ein paar minuten war dann das notlicht wieder an und es wurden die oparationen beendet und die nicht angefangen abgesagt und verschoben da wir erst wissen wollten ob der strom nun sicher läuft. Am nachmittag hört man dann geschichten und berichte von anreren leuten und bekommt mit das nur das hospital ein totales black out hatte, also op und krankenstationen. das ist Afrika!
Die patienten waren ganz gelassen und es schien so als ob sie das gewohnt sind das immer mal das licht aus geht, aber ich denke sie wahren sich der gefahr nicht bewusst. Wir im op fingen in der dunkelheit an zu beten, ich konnte meinen platz nicht verlassen um zu helfen da ich steril eingekleidet war, instrumente und patient vor mir hatte. Von den stationen hab ich gehört das die patienten und die übersetzer im stock dunklem angefangen haben lobpreislieder zu singen und es ein fröhlicher moment war.
ja es gibt auch mal nicht so entspannte tage im op. manchmal haben wir wahrscheinlich eine der abgelaufenen medikamentenflaschen zur anästhesie genommen so das es bei manchen patienten nicht richtig gewirkt hat. Dadurch hat sich alles in die länge gezogen. Eine patientin hatte wahrscheinlich sehr viel angst, denn nach so viel medis konnte es kein schmerz mehr sein der sie zum schrein und fuchteln bringt, es war einfach immer nur genug wenn man ihr augenlied berührt hat, das schneiden des auges merkte sie nicht!

oft werde ich gefragt was ich denn nach meiner zeit hier machen will, etwa op pfleger werden?? ich habe wirklich noch keinen plan und es scheint auch noch so weit weg. ich bin im moment offen für alles und genieße es täglich neue dinge, praktisch dazu zu lernen. es tuen sich hier so viele möglichkeiten auf dadurch das hier leute von der ganzen welt sind die auch in anderen projekten arbeiten oder diese grad aufbauen.
letzte woche kam in der mittagspause der leitende augenchirurg  zu mir und sagte das sich das ganze op team um 1300 im op flur zum gebet trifft, es geht um einen chirurgen. Wir trafen uns alle dort und einige kamen in sterilien sachen raus und wir hörten die nachricht das ein anwesender chirurg sehr krank ist. Wir streckten unsere hände zu ihm aus und legten sie auf ihn und begannen zu beten und zu weinen. einen tag danach leitet eben dieser dr. die andacht und predigt. Außer den leitern und dem op team wusste,es noch keiner vom schiff, so dass es alles sehr entspannt war, eine schöne lobpreiszeit und seine botschaft war sehr klar und oft wurde gelacht. Er hat viel aus seinem leben erzählt. Er bethonte immer wieder das man alles haben kann im leben und doch total leer ist wenn jesus fehlt. Ein besonderes beispiel hat er genommen um uns zu zeigen dass nicht wir es sind die so gut sind und desshalb diese arbeit tun können oder gar gerettet sind und in den himmel kommen. Er nahm einen weißen becher mit blumen drauf und meinte das seist du! Und alles was gott dir geben will und durch dich wirken will gibt er da rein. Er nahm einen stift und sagte: jetzt lügst du aber mal , er stach mit voller wucht und tränen in den augen auf den becher ein so das er ein loch hat. Dann kam eine andere sünde hinzu und somit ein weiteres loch. Dann begann er klares wasser in den becher zu gießen und es floss aus allen löchern raus und rasselte auf den boden. Dann nam er einen roten becher und steckte ihn in den weißen, dieser rote becher Symbolisiert jesus und seine rettung, wiederherstellung und vergebung. Wenn man nun das wasser, das gott in uns gießt wieder reinfüllt kommt nichts mehr aus den löchern, nein jetzt scheint der rote becher durch. Dort wo wir schwach waren kann er wirken und da können andere menschen ihn sehen...

jedes wochenende besteht die möglichkeit außerhalb des schiffes projekte mit zu machen. so bin ich mit ein paar leuten schon einige male in ein waisenhaus gefahren, wir haben dort eine geschichte von jesus erzählt, gesungen getanzt und dann gespielt. es ist so anders dort, diese kinder suchen nach liebe und nicht nach geld, sie sind freundlich und verlassen. Insgesammt sind über 20 kinder da, von ein paar monaten geht es rauf bis zum alter von 21. das gebäude ist wie eine alte barake, vorne auf der straße steht das wasser in fützen und bietet eine gute mücken brutstätte sowie auch das bad in dem das wasser nicht wirklich abfließt. Es hat spaß gemacht mit diesen energiebündeln zu spielen und zu tanzen. Schwierig für mich ist es immer mit der sprache, entweder sprechen die leute hier französisch oder eine der stammessprachen. Ein junge dort ist total blind und ich habe mich einfach zu ihm gesetzt so dass er wenigstens spühren konnte das sich jemand für ihn interessiert.
das schiff und seine besatzung genießt hier im land einen sehr guten ruf und zeugnisse von heilungen verbreiten sich schnell. selbst menschen die keine op kriegen können sind von dem mercy-ships palliativ team so gesegnet das sie einfach glücklich sind dass sich einer um sie kümmert, für sie da ist. der fakt das mercy ships kostenlose hilfe anbietet macht menschen die geld brauchen natürlich aufmerksam, so dass ellegal reien-plätze verkauft werden. also in einer schlange z.b. vor der augenklinik werden steine platziert die dann am nächsten tag an leute verkauft werden um in der schlange nach vorn zu gelangen. wir versuchen mit sicherheitskräften und lokaler presse dagegend an zu gehen da es ja total gegen unser konzept ist und auch sehr ungerecht für die die kein geld haben, krank sind und dann fast 2 tage in der reihe warten.
unsere kabine hat eigendlich immer eine ganz gute gemeinschaft und wir unternehmen immer mal was, eines abends wollten wir als kabinen kumpels in den pool springen und spaß haben. Doch als wir oben auf dem schiff ankahmen waren wir von dem wunderbarem sonnenuntergang gefesselt, wir standen einfach nur da und haben gestaunt, nichts gesagt. Um uns herum das gleiche bild, alle schauen gespannt welche wolke als nächstes im „feuer“ der sonne aufgeht, mächtig gewaltig...
ich mache nicht mehr soo viele bilder wie am anfang aber lade immer mal welche hoch um auch das geschriebene zu verbildlichen. ich habe ein neues picasa album angefangen um es übersichtlicher zu machen. allerdings gibt es dadurch mehrere links:
ältere: http://picasaweb.google.com/micpelzer/AfrikabilderJanuarBisApril?authkey=Gv1sRgCJPhh4y1r7PYHw&feat=directlink
ab mai: http://picasaweb.google.com/micpelzer/AfrikabilderAbMai?authkey=Gv1sRgCMjzkabzw6vOOQ&feat=directlink
das wars erst mal wieder von mir, bei fragen oder anmerkungen schreibt doch einfach. alles gute und gottes segen
michel

12. es gibt einen plan 26.05.09

Hallo alle zusammen,
ich will mich mal wieder hin setzen und euch berichten und teil haben lassen an meinem einsatz hier in cotonou, benin auf der africa mercy.

ich bin ja jetzt schon ne ganze weile hier und weg von deutschland und familie. um ehrlich zu sein macht es mir gar nichts aus und ich habe kein heimweh. doch zu wissen das meine oma beerdigt wurde und es meinem opa nicht gut geht und ich nicht da bin, um meine lieben in den arm zu nehmen oder abschied zu nehmen. da kommen in mir doch andere gefühle hoch.
In solchen momenten vermisse ich meine ganze familie, doch bin ich so stolz auf sie. Was für ein segen es ist dass wir alle beten können und jesus uns vereint, trotz unserer unterschiedlichen herkünften und aufentahltsorten.
arbeit macht immer mehr spaß, da ich viel dazu lerne und auch mit kollegen viel spaß habe. Ich habe auch schon im orthopädic op mitgearbeitet und an einem freitag hatten wir einen funny scrub day an dem wir uns alle im op lustig angezogen haben. (ein paar bilder sind bei picasa http://picasaweb.google.com/micpelzer/AfrikabilderAbMai?authkey=Gv1sRgCMjzkabzw6vOOQ&feat=directlink )
Es entsteht immer mal eine lücke im steri und die muss ich dann füllen, oder ich werde nett gefragt. Meine op kollegen geben mich aber nicht gerne her. ich habe ja das letzte mal berichtet das sie mich freitags auf die anderen op´s "einstimmen " damit ich auch bereitschaft dienste übernehmen kann. dadurch das ich schon den ganzen einsatz hier bin und mich manchmal mehr auskenne als andere wird mir immer mehr verantwortung aufgelegt. ich habe jetzt schon 2 bereitschaftsdienste hinter mir in denen ich nach normalem arbeitsschluss meine kollegen in noch laufenden op´s ablösen kann und bei einer notfall op wegen nachblutung helfen konnte. es sind lange tage doch macht es mir spaß. es ist sehr lustig hier zu beobachten wie leute mit ihrer arbeitszeit umgehen. zu hause kämpft jeder um seine freizeit und pause wird peniebel eingehalten und hier achten nur die leiter darauf, damit das personal mal pause macht, da alle so motiviert sind, sich gegenseitig helfen und ihre arbeit wirklich gut machen wollen.
ich habe mal gefragt was das eigendlcih für eine firma ist, alcon, und wie lange sie schon material für die augen operationen senden. es hat mich so erstaunt und gefreut die antwort zu hören das ich es mit euch teilen möchte: alcon unterstützt seit 1997 mercy ships mit op material und geräten für augen operationen und die firma hat immer mal einen arbeitstag an dem die arbeiter eigendlich frei haben, also freiwillig zur arbeit kommen und an diesem tag nur für mercy ships arbeiten, ohne bezahlung extra für unser schiff packete machen die dann uns mit dem kontainer erreichen. was für ein segen, nicht nur für die blinden von benin sondern auch für die firma alcon, der geht es richtig gut und die arbeiter sind hoch motiviert!
Es ist so viel arbeit auf diesem planeten. Wenn man sich nicht an geld festmacht gibt es immer arbeit für jederman. Es öffnen sich hier so viele türen und ich lerne um zu denken, wo habe ich meine prioritäten, warum will ich das und das? Warum tue ich was?
Die gemeinschaft hier wird immer schöner aber auch immer schwieriger wenn man menschen näher kennen lernt und es nicht immer nur bei oberflächlichem wie geht’s dir geschwafel bleibt. Dann kommen nämlich probleme zum vorschein, zu hause und hier.
am wochenende waren arjen matt und ich mit jean (jetzt weiß jeder um wen es geht :-) einer der konstruktions arbeiter des schiffes unterwegs, etwa eine stunde fahrt entfehrnt hat er ein projekt wo sie eine schule für agrarwirtschaft erbauen. Am tagesplan war beton mischen, dafür braucht man wasser. Also gnereator, pumpe und fässer aufs auto und ab ins tal zu einem sumpf, wasser holen, das etwa 3 mal. Ein mal bin ich unten alleine geblieben. Alleine im busch. Einfach um die stille zu genießen und mal alleine zu sein. Es war wunderschön und ich merkte wie mich das aufwachsen auf einem dorf doch geprägt hat und dass ich die weite freiheit und landschaft vermisse und die stille. ich blieb nicht lange allein, 2 kleine kinder kamen plötzlich aus dem busch und sammelten irgend welche früchte vom boden. Die haben gelächelt als sie mich sahen und haben mich ganz lange einfach angeguckt. Wir haben dann auch mit den arbeitern dort auf der baustelle, alle sind aus dem umliegenden gebiet, mittagspause gemacht. Jeden tag kommt dafür eine frau mit essen und bekommt dafür geld, ein gutes geschäft. Sie bringt kind hund, essen, süßes, wasser und obst mit.
Am abend bin ich dan mit 3 freunden in den hafen gegangen und haben ein schiff besucht, einfach so mal fragen wer sie sind und was sie machen. Der käpten hat uns dann auf cola in seine stube eingeladen und wir haben einfach erzählt und er hat erzählt. Seemanns geschichten, piraten, stürme, religion, kultur und wirtschaft. Es ist so interessant mit solchen leuten zu sprechen da die echt um die ganze welt kommen. Er ist pole und arbeitet für eine französische gesellschaft auf einem in deutschland entwikeltem schiff das aber irgendwo anders produziert wurde, mit einer manscaft aus 5 verschiedenen nationen. Er bleibt nur noch ein paar stunden im hafen kommt aber dieses jahr noch mal nach benin und möchte uns dann auf dem schiff besuchen.
an einem anderen tag bin ich mit 2 freunden unterwegs in der stadt um einen frisuer zu finden, da auf dem schiff grad keiner ist und wir was erleben wollten, haben wir. Wir haben einen salon gefunden und uns die haare schneiden lassen, naja es war ehr rupfen als schneiden. Die sind halt kein yovo haar gewohnt, war die Standard erklärung danach. Es war so schlecht dass ich mir am gleichem abend einen notfallhaarschnitt von einer schweizerin hier auf dem schiff machen lassen habe und zwar mit dem haarschneide apparat ihres verlobten. Wir haben viel zu viel bezahlt, ich habe an manchen stellen meines kopfes leicht geblutet und hatte stufen und löcher in meinem haar. Ja ne weitere afrika erfahrung. an alle frisuere da draußen, kommt auf die africa mercy und seit ein segen, wir brauchen euch! ;-)
als ich von dem präsidenten besuch berichtet habe, erwähnte ich das er eine gebetsgruppe schicken will im den kontakt zu halten und uns auch zum essen in sein haus (palast) einläd. beides hat er gehalten. es kommt jede woche der eine gruppe lokaler leut vorbei, incl. pastor und anderer leute die hier beten und auch gebetsanliegen übernehmen, mit der crew sprechen und so weiter. und diesen freitag wird die ganze besatzung mit bussen abgeholt und zum präsidenten gebracht da er mit uns essen will. für die leute die auf dem schiff bleiben müssen, bereitschaftsdienst im krankenhaus und maschinenraum, security und so, wird essen geschickt damit die auch wie ein könig schmausen! na mal sehen was uns erwartet!
noch ne gute nachricht: hab ja mal von dem arzt berichtet der erkrankt ist und nach hause musste und für den wir gebetet haben, der hat sich zu hause untersuchen lassen und ist nun wieder zum arbeiten da weil nix gefunden wurde! haha
ich würd gern wissen was mich nach dem benin einsatz erwartet!? ich hab noch keinn plan...
doch kenn ich einen der hat einen großen plan


danke an alle spender, geld, gebete und zeit um diese mail zu lesen. ich danke euch von herzen und weiß das ihr teil dieser arbeit seit.
Michel
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13. familie 05.06.09

Hallo alle zusammen ,
in der letzten e- mail, der 12., erwähnte ich das meine oma verstorben ist (am 11.05.09) und wie schwer es ist nicht zu hause zu sein.
leider muss ich dieses mal berichten das am 01.06.09 auch mein opa verstorben ist.

ich habe in dieser woche sehr getrauert und mit mir gerungen und in mir abgewogen was gut ist und was ich nun tun soll. ich bin zu dem endschluss gekommen das ich zur beerdigung von meinem großvater nach deutschland komme und 2 wochen bei meiner familie bin um gemeinsam von den eltern meiner mutter und deren heim, abschied zu nehmen. ich werde am 11.6 in deutschland ankommen, am 13.6 wird die beerdigung sein und am 24.6 werde ich hier in cotonou wieder zurück sein.
es ist sehr schön zu wissen das ich meine familie sehen werde, mein bruder kommt aus canada und meine schwester aus den usa. ebenso ist es schön zu wissen das, wenn ich zurück komme ich auch hier familie habe und ich mit offenen armen empfangen werde. in dieser schweren zeit habe ich sehr viel liebe und trost von meinen kollegen, ja geschwistern hier auf dem schiff erfahren und meine cheffin gibt mir so viel freiraum wie ich es will, richtet sich ganz nach mir, leute beten für mich und nehmen mich in den arm.
ich werde also knapp 2 wochen in deutschland sein, ihr versteht aber sicher das ich nicht überall vorbei kommen kann. ich habe euch trotzdem gern und meine es nicht persönlich.

ich danke allen für euer verständniss und eure unterstützung.
gott mit euch
michel

14. Resultate 27.juni09

Hallo meine lieben leser,

meine letzte mail war ja etwas kurz, aber ich bin nun wieder zurück in benin und im bereitschaftsdienst am samstag, also habe etwas zeit um euch zu schreiben.
die 2 wochen in deutschland waren sehr schön und trotz aller zweifel die ich vor meiner abreise hatte weiß ich nun das es richtig war zu fliegen. ich hatte gute zeiten mit familie, freunden und alten kollegen und habe ein sauberes und geordnetes deutschland genossen, war in hannover, gandersheim, im harz, göttingen und frankfurt.

zurück auf das schiff zu kommen war wie heim kehren. bekannte gerüche, gesichter und umgebung. ich wurde herzlich begrüßt. es sind so viele neue leute da, echt krass, obwohl ich nur 2 wochen weg war bin ich doch wieder ein neuer für etwa 70 personen.
ich wollte nachdem ich angekommen bin gleich wieder angefangen zu arbeiten und bin am freitag mit den augenärzten in unser hospitality-center gefahren um die patienten die bereits eine op gehabt haben zu lasern. ich habe bei den sehtests geholfen und mal wieder mit taschenlampen ausgeholfen, is ja immer mal was das nicht geht. am ende haben sich dann alle patienten versammelt, es waren hundert oder mehr, und haben gefeiert das sie wieder sehen können. es war sehr schön resultate zu sehen. wenn ich im op arbeite kriege ich nichts davon mit, doch dort zu stehen und die menschen zu beobachten wie sie tanzen und singen und gott so dankbar sind für die hilfe die sie empfangen haben, das ist sehr schön.
es ertönen auf dem schiff auch immer mal trommeln und gesang wenn wieder eine VVF patientin, nach erfolgreicher therapie, ein neues kleid bekommt und alle ihre heilung feiern. die gynekologischen operationen haben vor ein paar wochen wieder angefangen und es ist krass die geschichten dieser frauen zu hören. ich habe bei der anästesie einer dame geholfen die noch nie vorher das meer gesehen hat. könnt ihr euch ja vorstellen wie es für sie ist auf einem schiff von weißen leuten die einen nicht verstehen, operiert zu werden?! diese VVF op´s dauern manchmal echt lange so das eine op bis spät in den nachmittag ging. passiert manchmal doch an dem tag war das problem das der chirurg am abend das schiff verlassen wollte um nach hause zu fliegen...
es wurde dann so gehandhabt das der chirurg der am selben tag ankommen sollte schnell abgeholt wurde und die beiden einen fliegenden wechsel gemacht haben und so die op abgeschlossen wurde wärend der zu anfangs operierende chirurg schon am im flugzeug saß.
mir gehts gut und ich habe noch freude an dieser arbeit hier, oder eigendlich von woche zu woche mehr! wir haben grad im augen op wieder 2 ärzte die dr. glen´s technik lernen, einer von süd-afrika und einer aus nigeria, interessant.

weiter fällt mir grad nichts ein. ich freu mich immer auf eure e-mails und fragen beantworte ich gerne.
liebe grüße und segenswünsche,
der michel

15. es regnet immer noch 18. juli 09

Hallo liebe leser,
wieder mal ein samstag bereitschaftsdienst und wieder zeit mal was zu schreiben.
mir persönlich geht es sehr gut und ja, es gefällt mir immer noch auf der africa mercy. ich begrüße jetzt schon manchmal crew die wiederkehrt, also immer mal für ein paar wochen da sind. es ist schön für mich bekannte gesichter wieder zu sehen und auch für die dass sie noch jemandem auf dem schiff kennt. die hälfte der zeit hier in benin ist schon rum und ihr merkt das die abstände immer größer werden von e-mail zu e-mail. doch es gibt immer noch was zu erleben und berichten

vor ein paar wochen war der präsident von aorn an bord des schiffes. aorn ist eine organisation für op pflegepersonal in den usa mit zehntausenden mitgliedern. diese gesellschaft unterstützt personal und arbeitet neue standarts für die pflege aus.
der präsident dieser organisation war also hier um sich die arbeit mal an zu sehen und zu gucken ob aorn das alles unterstüten möchte, mercy ships wollen ja nach usa standarts arbeiten also hat er die neusten von 2009 mit gebracht. wir wurden alle zum caffe trinken eingeladen und ausgefragt. er wusste sofort wer ich bin, der pfleger der erst seine ausbildung abgeschlossen hat und jetzt hier im op arbeitet. er und meine cheffin planen mich in einer bestimmeten weise nach aorn standarts zu unterrichten. er wurde dann auch am wochenende durch den op geführt und danach habe ich gehört das kurz vorher ein vakuumsystem ausgefallen ist und irgend eine suppe aus dem system von der decke in den op getropft ist und übel roch. also wurde noch schnell geschruppt und raumspray verwendet, er nahm es mit humor. überhaubt hatte ich viel spaß mit ihm, in der woche im op hat er zugeguckt und späße gemacht.
ein wochenende haben wir ein auto gemietet, drei norweger und ich und sind da hin gefahren wo wir wollten, einfach spontan. Es hat echt spaß gemacht. Wir hatten 3 kassetten mit im auto, eine afrikanische bush lobpreis, irische celtic musik und eine tracy chapman kasette. Bei der irischen musik haben wir dan angehalten und die norweger haben mir riverdance beigebracht :-). Wir sind gefahren und gefahren haben mal angehalten um zu sehen was so los ist, was gegessen und dann nach einer unterkunft geguckt uns sind schließlich in casa del papa untergekommen, einer schnieken bungalow anlage mit drei pools am meer und einer lagune dahinter, tennisplatz, baars, restaurant, disco, minigolf und palmen! Dort haben wir dann entspannt und wurden abens zum tanzen in die disco eingeladen, war auch lustig. Ich bin dan am nächten tag auch auto gefahren. Is schon wahnsinnig. Jede lücke im verkehr wird mit motorrädern gefüllt. Straßenlöchern kann man manchmal nicht ausweichen weil man sonst 3 mopets wegrammen würde, hupen ist sehr wichtig und drängeln auf kreutzungen angebracht da man sonst keine chance hat voran zu kommen. wir hatten sehr schöne gemeinschaft und das ehepaar das mit uns war, beide dritte offiziere sind leider mittwoch geflogen. vorher sind wir noch mal in kleiner runde chinesisch essen gegangen, mit kapitän und security officer.
auch der chef elektriker wurde verabschiedet und er hat zum schluss für versammelter mannschaft einen vortrag gegeben von einer zeit hier mit mercy-ships und in der zeit als die africa mercy in england umgebaut wurde. wir haben bilder gesehen von dem schiff wie es vorher war bis zum jetzigem stand der dinge. echt erstaunlich. was ich nicht wusste ist das es 8 jahre gebraucht hat bis aus einer eisenbahnfähre ein krankenhausschiff wurde. die geschichte hat sich so angehört wie die von noha. viele haben gelästert und gesagt das wird doch nie was, dieses schiff wird nie zum einsatz kommen und so war der auszug aus england, nach 8 jahren schwerer arbeit, wie ein siegeszug.
In der woche habe ich dann mit dr. glen die vollnarkosen augen op´s gemacht. Das heist das wir kinder opariert haben. Ist schon verrückt, wir haben einen 8 monate altes kind an beiden augen opariert, erstaunlich. Eines der kinder war kitzelig so das die anästesie leute ihren spaß hatten und das kind die ganze zeit unter der maske gelacht hat bis das gas seine wirkung zeigte und das kind einschlief. Haha sonst schreinen sie immer, das war schon ne schöne abwechslung. eine kollegen hat mir dann berichtet das sie dabei war als eines der kinder der verband von den augen entfehrnt wurde und es zum ersten mal sehen konnte, die eltern waren gerührt zu sehen wie ihr kind das erste mal die welt wirklich wahr nehmen kann.
Ich habe dann noch unserem zahnarzt assestiert eine gebrochene metallplatte aus einem unterkiefer zu entfehrenen, das war auch spannend für mich und ich hab das dann einer zahnarzthelferin aus berlin erzählt und sie fragte ob ich nicht mal zur dental klinik mitkommen möchte um dort zu assestieren. so fragte ich meine supervisorin und sie stimmte sofort zu und somit war ich freitag mit den zahnärzten unterwegs. es ist etwa eine 20 minütige fahrt über pfützen übersähte strassen mit lachenden kindern. die klinik ist eine neu gebautes gebäude das vorher noch nie benutzt wurde. ich wurde erst mal rum geführt und hab mir alles ansehen können, während sich in der zeit der hof mit patienten füllt. bevor wir dann anfingen zu arbeiten haben wir uns versammelt, lobpreis gemacht und ein kurzes wort aus der bibel gehört. ich habe dann gleich angefangen mit zu assestieren, hauptsächlich zähne ziehen, aber auch füllungen machen. ich wurde oft gerufen um einen kopf zu halten und zu unterstützen, so das der arzt mehr gegenhalt hat. war schon... anders, die zähne zu "hören"! wer mehr deteils haben möchte möge mich anschreiben. es sind 6 patienten auf ein mal in einem raum und das personal rotiert die ganze zeit, untersucht, legt fest was gemacht wird und gibt dan lokalanästesie um später wieder zu kommen. mütter bringen ihre kinder mit die dann auch mal hungrig werden, so werden sie auf die mutter gesetzt und trinken von mamas brust wärend im mund gebohrt wird, afrika. in der mittagspause spielte ein arzt auf seiner gitarre und wir saßen drum rum und genossen fan milk ice von neben an. nach einem arbeits gefülltem nachmittag haben wir dann noch den abschied von 2 ärzten gefeiert, mit kuchen, tanzen und gebet. es war ein sehr schöner tag und gut für mich mal raus zu kommen.

nicht so schön ist das heute morgen eine kollegin, mit der ich ich sonst samstags morgens immer joggen gehe heute aber irgend wie nicht, nur mit 4 mädels unterwegs war und überfallen wurde. sie hatte einen i-pod dabei der warscheinlich sehr anziehend war so das ein typ auf mit einem messer auf sie lossprang. sie konnte sich gerade noch so losreißen und die anderen sind ihr schnell zur hilfe gekommen. sie hat nun schnittwunden an den fingern und einen schock, so dass eigendlich jeder hier sie in den arm nimmt und alle realisieren wieder das es nicht ganz ungefährlich ist und gebet um sicherheit angebracht ist.

so danke ich allen unterstützern und betern, denn ich weiß was es für einen unterschied macht eine innere sicherheit zu haben und erst danach zu realisieren was es für ein wunder der bewahrung war und das schuzengel doch allgegenwärtig sind.
ich freu mich immer etwas von euch zu hören und zu lesen. unten sind die links zu den picasafotoalben, ein paar videos sind auch dabei.

Jud 1:25  Gott allein, unsrem Retter durch Jesus Christus, unsren Herrn, gebührt Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.

liebe grüße und gottes segen
der michel

16. Mail von Michel 10. August 09

10. August 09
Hallo meine lieben Leser, ich fahre diese Woche mit einer Gruppe in den Norden des Landes und dachte mir das ich danach bestimmt viel zu berichten habe und deshalb jetzt schon mal die anderen Geschichten, Informationen und so abschicke, damit es nicht zu viel auf einmal wird ;-) Übrigens wen meine rundmails nerven, der möge sich melden und ich nehme ihn aus dem verteiler raus.
An einem Wochenende habe ich mit 2 Freunden eine Radtour gemacht, einfach ohne Ziel losgefahren mal gucken was kommt. Wie schon mal gesagt ist diese Stadt echt groß. Ich habe die beiden dann in die Richtung des Kinderheims geführt in das ich manchmal samstags gegangen bin. Die Kinder haben sich riesig über unseren Besuch gefreut. Leider wird dieses Heim ca. 400 km in den Norden verlegt. Ist vielleicht besser für die Kinder, hier in der stinkigen Stadt als Kind direkt neben einem Müllhaufen zu wohnen und ständig Malaria zu bekommen da rundum irgend welche Tümpel sind, ist nicht optimal.
Wir sind dann an der Lagune weiter gefahren und kamen in ein kleines Fischerdorf artiges viertel. Blechhütten, Kanus, Fisch, nackige Kinder In solchen Momenten kommt in mir ein eigenartiges Gefühl hoch, wenn ich mit meiner weißen haut auf einem Fahrrad daher komme und alle mich anstarren. Wir haben viel rumgeguckt und die zeit vergessen, es war so schön über das wassre zu gucken, die Fischer sitzen da und arbeiten an ihren Netzen. Wir wussten das wir es nicht mehr zum Abendessen aufs Schiff schaffen also mussten wir was in der Stadt finden und unsere hungrigen Gesichter wurden schnell erkannt und so wurden wir von einem kleinem Libanesen in sein neues Restaurant eingeladen und haben was leckeres serviert bekommen. Er hat mit uns geredet und ich habe wieder einmal mitbekommen das Leute die nicht krank sind echt fast gar nichts von unserer Arbeit in ihrer Stadt, in ihrem Land mit bekommen. So hat er uns seine Geschichte erzählt da ich schon etwas an seinen Narben interessiert war. Wir haben also an diesem Abend in Benin, west Afrika, mit einem palästinensischen Libanesen gegessen der gerade seine Kickboxer Karriere aufgegeben hat und sich nun um Familie und Geschäft kümmert.
Da Dr. Strauss im Moment nicht da ist haben wir etwas zu viele op Pflegekräfte so dass sie die Leute fragen, die schon etwas länger da sind ob sie mal frei haben möchten. So hatte ich einen Dienstag nach unserer Radtour frei und habe mir wieder ein Rad geschnappt und bin allein losgefahren, in eine andere Richtung, einfach um die Stadt zu entdecken. Ich hatte ein ständiges yovo Konzert um mich rum, von Kindern die anfangen zu singen und schreien wenn sie mich sehen. Ich bin an den Rand der Stadt gekommen und Bereiche gesehen die wahrscheinlich noch keiner befahren hat. Es war sehr schön, nicht so befahren und am ende kam ich auch wieder ans Meer und der Strand war sogar sauber da die Gegend nicht so besiedelt ist.
Wie gesagt ist dr. Strauss nicht da und die Arbeit im Augen op kann von Tagesarbeitern übernommen werden, so dass ich in diesen Wochen in allgemein chirurgischen op´s geholfen habe. Ich habe alle Positionen eingenommen, von anreichender Kraft, Assistenz zu Springer. Das hat mir besonders gut gefallen. Als Springer muss ich die Patienten in den op führen und vorher seine Dokumente prüfen und so. ich habe entdeckt wie wertvoll das Gebet mit dem Patienten ist und es genossen ihnen Aufmerksamkeit zu geben, ihre Hand zu halten und von einem Übersetzer mein Gebet in die jeweilige Sprache übersetzen zu lassen, den Patienten wissen zu lassen das wir in Gott vertrauen und das er unser Vater ist und die angst weg nimmt, dass Jesus unser Arzt, unser heiler für Körper und Seele ist. Ich habe vorher natürlich immer gefragt ob der Patient damit einverstanden ist dass ich bete und bin immer auf positive Rückmeldung gestoßen und ein dankbares Gesicht, einen festen griff wenn ich ihre Hand zum Gebet halte und wir gemeinsam unsere köpfe zum Gebet neigen.
Eine Patientin habe ich besonders in Erinnerung, sie kam in den op wegen eines strumas und ich fragte den Chirurg was das denn was dass denn für komische Narben um den Hals sind, wie einkerbungen, so etwa - - - - rund um den hals. Er erklärte mir das es Narben von einem voodoo heiler sind und er somit versucht hat zu heilen. Gerade diese Patientin ist ein paar Stunden wieder Notfallmäßig wegen Nachbluten in den op gekommen. Es ist alles gut gegangen aber die Nachbarpatientin war am nächsten Tag so aufgeregt und ängstlich das es echt kompliziert wurde. Welche Auswirkung doch das alles hat und wie selten realisieren wir es! Wegen dem Notfall war ich alleine in meinem op und schon steril angezogen und so habe ich gewartet bis die anderen fertig sind. Der Arzt war dann schon wieder da aber die anderen Schwestern waren noch beschäftigt. Er hat dann gesagt das wir das auch zu zweit hin bekommen und so haben wir zusammen eine Hernien op gemacht und das mit 2x weniger personal als normal. Alles gut gegangen!
Ich weiß immer noch nicht wie es nach Dezember für mich weiter gehen soll. Dr Bruce hat eines abends sein Buch vorgestellt über medical missions (Get Ready, Get Set, GO!), das war sehr inspirierend und ich denke ich möchte wieder in diesem Bereich machen. Was weiß ich noch nicht. Ich weiß das hier eine offene Tür ist und sie mich gerne wieder sehen möchten. Ich habe auch Kontakt mit der Ärztin aus Indien. Ich bete um Antwort und Rat und vertraue Gott.
Liebe grüße an alle und vielen dank für Unterstützung und Gebet, ich brauche beides um hier zu sein.

17. Natitingou 18. August 09

18. August 09
Hallo schon wieder,
nun möchte ich von unserem wunderbarem Ausflug in den Norden des Landes (Natitingou) erzählen. Es sind so viele Bilder in meinem Kopf und meiner Kamera und ich möchte euch gern an so viel wie möglich teilhaben lassen.
Markus, ein Freund der hier als Deckhand an Bord gearbeitet hat wohnt nun da oben mit seinen Eltern die dort eine 30 Jahre alte Missionsbasis haben. So sind 4 Freunde, Davey, Judith, Tomi und ich am Donnerstag morgen um 6 Uhr aufgebrochen auf eine 9 stündige Bus reise Richtung Norden. Der Bus, chinesischer Marke, hat in der Frontscheibe einen riesen Riss, war aber sonst ein normaler Reisebus für ca. 50 Personen. Die Klimaanlage war so aufgedreht das die Einheimischen mit Wollmütze und langen Klamotten im Bus froren und ich mit kurzen Sachen ebenso. Der Fernseher zeigte schreckliche Musikvideos und noch furchtbarere Filme, voller Gewalt und schlechtem Humor und so laut das es echt genervt hat. Auch laut ist die Hupe des Busses die anscheinend, der Lautstärke nach im Bus platziert ist und auf Knopfdruck AUSGESCHALTET wird;-). Nee echt so viel gehupe, die Motorradfahrer sind oft vor Schreck fast runter gefallen. Wir haben immer mal gestoppt um neue Passagiere auf zunehmen, Leute raus zulassen oder am Straßenrand pinkeln zu gehen und zu essen. Die Fahrt war jedoch sehr interessant, da ich nicht schlafen konnte guckte ich die langen Stunden aus dem Fenster und es wurde von Stunde zu Stunde immer schöner. Es tauchten Berge auf, Felsen wie von Gott einfach auf die Erde gewürfelt und alles so grün. Da oben ist immer noch Regenzeit, die zweite, dadurch war es leider etwas grau und hat eben, manchmal geregnet. Aber war vielleicht auch besser, so ist es nicht so heiß.
Als wir dann in Natitingou ankamen, warteten wir dann auf Markus der uns mit einem Geländewagen abholte. Die Stadt liegt in einem Tal und ist zwar bedeutend im Land aber dennoch klein. Wir fuhren aus der Stadt raus auf einen Hügel auf dem die Hütten von Markus, seinen Eltern und anderen Mitarbeitern dieser Missionsarbeit sind. Von dem Hügel kann man dann in die Stadt auf der einen Seite gucken und auf der Anderen in ein grünes Tal in der ein Fluss fließt und ein paar Felder vor den lieblichen Bergen angelegt sind. Markus führte uns rum und alle begrüßten uns freundlich, samt Hunde, Katze, Affen und Chamäleon. Es fing dann an zu Gewittern und so zogen wir uns in eine der Hütten zurück, die nach traditioneller Art mit Strohdach gebaut sind und Spielten etwas. Das Abendessen haben wir dann aus einer größeren Hütte mit offenem Dach, in ganzer Gemeinschaft zu uns genommen. Paul, einer vom Schiff macht gerade für einen Monat dort „Urlaub“ und Arbeiten mit.
Ich habe mit mit den anderen beiden Jungs eine Hütte geteilt und wir haben gemeinsam den Fröschen im Busch zugehört wie sie wie Wahnsinnig und sehr laut um die wette quarken.
Der Freitag wurde mit einer Andacht und Lobpreis begonnen in der so genannten Konferenz- Hütte, die eigentlich nur ein Dach ist so das man genau genommen im Freiem sitzt. Da kommt mal die Katze zwischendurch auf meinen Schoss, der Hund möchte auch dabei sein und im Hintergrund kann ich den kleinen Affen beobachten wie er um die Küche schleicht. Sie haben da oben auf dem Hügel fließendes Wasser durch eine Pumpe im Tal in einem Brunnen, so dass ich eine erfrischende, kalte Dusche nach einer stickigen Nacht nehmen konnte.
Uns wurde dann die Arbeit vorgestellt und ich möchte auch gerne jetzt davon berichten da es sehr beeindruckend ist. Vor 30 Jahren hat ein Ehepaar angefangen mit einem Zelt und einem Stück gekauftem Land auf dem Hügel und nach und nach mehr dazu kaufen können und sogar Teile umsonst, so das nun fast das ganze Tal auf der anderen Seite der Stadt ihnen gehört und sie so sichergehen das keiner dort baut und die ruhe zerstört. Ein teil der Arbeit besteht in der praktischen Ausbildung Einheimischer in einer Werkstatt unten im Ort. Sie lernen Energie effizient zu nutzen, Maschinen und Geräte zu bauen die ihre Arbeit erleichtern und Solarenergie durch Gebogene Spiegel zum Kochen zu benutzen, die Sonne schafft es so in 20 Minuten 1 Liter Wasser zum kochen zu bringen, an ihrem Haus haben sie natürlich auch so´n Teil stehen, dass die Sonnenstrahlen auf ein Loch in der Hauswand leitet in dem von innen in der Küche ein großer Topf steht. Am Morgen wird der Spiegel ausgerichtet und bewegt sich dann durch ein Pendel und Gewichte automatisch mit der Sonne so dass man den Tag über heißes Wasser aus dem Topf in der Küche bekommt.
Der andere Teil der Arbeit besteht darin zu Missionieren, zu lehren und so das Evangelium von Jesus Christus zu verbreiten. Sie haben die lokalen Sprachen gelernt, arbeiten mit dem Chef der Stadt und den lokalen Kirchen. Treffen sich mit den Muslimen in der Stadt und gehen in die umliegenden Dörfer um Kontakte zu knüpfen. Sie haben immer noch und immer wieder Probleme mit anderen Religionen und bitten um Gebet und Unterstützung. http://www.liweitari.org/
Wir haben dann geholfen ein Auto aus dem Schlamm zu ziehen, von einer Mitarbeiterin die den Berg nicht hoch kam. Nach dem Mittagessen sind wir aufgebrochen um zu einem Wasserfall zu Fahren. Es war so schön. Wir mussten durch das Gestrüpp und über den Fluss und dann zum Wasserfall kraxeln und sind dann hinter dem Wasser hoch geklettert und runter gesprungen, was für ein Spaß. Nicht so Spaßig war das die kleine Judith beim überqueren des Flusses ausgerutscht ist und kurz Richtung Wasserfall gezogen wurde. Ist Gott sei dank nichts passiert außer das ihre Kamera baden gegangen ist. Auf dem Rückweg mussten wir dann einen riesen Umweg machen da ein LKW stecken geblieben ist, die afrikanische Realität, keiner konnte sich erklären was der eigentlich da wollte. Die Sonne ging unter und es ergab ein tolles Licht mit Gewitterwolken, Regenbogen und den Warmen Farben von Blumen und Hauswand.
Am Samstag sind wir dann Mit dem Auto noch weiter Richtung Norden und Togo gefahren, immer weiter in die Berge, in Dörfer und kleine Städte, wurden von einem Mann durch seine traditionelle Hütte geführt, haben einen riesigen Affenbrotbaum gesehen und sind immer weiter, oben auf dem Dach des Autos auf roten Straßen einfach rum gefahren und hatten sehr viel Spaß. Wir haben auch eine Frau die uns vom Straßenrand bat sie mit zu nehmen, zu ihrem Dorf gebracht, haha sie hat ihren Bekannten zugewunken und die haben erstaunt geguckt, sie unten in einem fast leerem Auto und 4 Yovos oben auf dem Dach die Fröhlich singen und ihrer Hände in die Höhe werfen.
Am Abend haben wir uns auf dem Flachdach versammelt und den klaren Sternenhimmel bestaunt. Es war der letzte Abend für Tomi und Judith da sie Sonntag Nacht nach Hause fliegen und dieses Wochenende war denke ich ein toller Abschluss.
Da gerade Picasa hier nicht funktioniert habe ich Bilder nur bei Facebook hochladen können, hier der Link zum Album: http://www.facebook.com/album.php?aid=26297&id=1552317471&l=716f20f9a8

Bin seit dieser Nacht irgendwie krank und arbeite erst mal nicht.
Vielen Dank für euer Interesse, Gotts Segen.
Der Michel